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Schneller umsteigen in Charlottenburg

■ Bahn AG will Bauwettbewerb für Umbau des S- und Regionalbahnhofs Charlottenburg ausloben. Bezirk fürchtet Hochhäuser am Stuttgarter Platz und zusätzliche Autostellflächen. Profé: Platzgestaltung wichtig

Die Deutsche Bahn AG outet sich einmal mehr als innerstädtischer Raumplaner mit Hochhausambitionen. Nach den neuen Bahnhöfen nebst Bürokomplexen in Spandau, an der Papestraße und am Zentralbahnhof Lehrter Straße wollen die Eisenbahner nun den Bahnhof Charlottenburg sowie das Gelände am Stuttgarter Platz umgestalten. Im August soll gemeinsam mit dem Senat ein Bauwettbewerb ausgelobt werden, in dem der Umbau des Regionalbahnhofs, des S-Bahnhofs und die Entwicklung der angrenzenden Areale mit neuen Wohn- und Arbeitsquartieren festgeklopft wird. Mit den Ergebnissen des Wettbewerbs rechnet die Bahn AG am Ende des Jahres.

Besonderes Augenmerk wollen die Bahn und das Land auf die Entwicklung des Stuttgarter Platzes legen, wo ein Bahnhofsvorplatz sowie Gebäude für Büros, Gewerbe und Wohnungen entstehen sollen. Die Vorstellungen der Eisenbahner für die neuen Geschäfts- und Bürobauten nördlich der Bahntrasse reichen dabei bis zu 50 Meter in die Höhe.

Gleichzeitig ist geplant – um die langen Fußmärsche zwischen dem U-Bahnhof Wilmersdorfer Straße und dem S-Bahnhof Charlottenburg abzukürzen –, den S-Bahnhof nach Osten in Richtung Wilmersdorfer Straße zu verschieben. Der Bahnhof Charlottenburg soll ebenfalls ausgebaut werden. Rund 80.000 Fahrgäste täglich sollen nach der Fertigstellung der Verkehrsbauten zwischen den jeweiligen Linien der U-, S- und Regionalbahn umsteigen können.

Während Charlottenburgs Baustadträtin Beate Profé (Bündnis 90/ Die Grünen) die Zusammenlegung der U- und S-Bahnhöfe sowie die Umgestaltung des Stuttgarter Platzes zu einem „richtigen Platz“ unterstützt, sind die geplante Flächennutzung und die Bauhöhe noch strittig. „Eine Traufhöhe von 50 Metern, wie die Bahn AG sie beabsichtigt, ist eindeutig zu hoch“, sagte Profé. Nach Angaben der Baustadträtin sollten die Gebäude dort eine Höhe von 35 Metern nicht übersteigen. Ebenso wandte sich Profé gegen eine Ausweitung der Autoparkplätze.

Für den zukünftigen Stadtumbau am Stuttgarter Platz hat der Bezirk eigene Vorstellungen: Das Wohnquartier könnte sich an den Kiez westlich der Windscheidstraße anschließen, so Profé. „Auf der östlichen Seite ist es denkbar, daß sich die Gewerbebauten zur Wilmersdorfer Straße hin orientieren.“ Der dortige Parkplatz befindet sich in Landesbesitz. Wichtig sei ebenfalls, daß beim Wettbewerb über eine zentrale Platzgestaltung am Stuttgarter Platz entschieden werde. Dort, so Profé, könne eine bauliche Akzentsetzung ebenfalls stattfinden.

Klärungsbedarf gibt es schließlich für die Pläne südlich der Bahntrasse entlang der Gervinusstraße. Während sich die Bahn AG dort hochwertige Wohnquartiere mit Südlage vorstellen könnte, will die grüne Baustadträtin die kleine Parkfläche dagegen erhalten. Rolf Lautenschläger

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