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Kunststoff- verpackungen

■ betr.: „Tote Katzen im Sack“, taz vom 12. 7. 96

In Ihrem Artikel zitiert Frau Fokken die nordrhein-westfälischen und niedersächsischen Umweltministerinnen Bärbel Höhn und Monika Griefahn, daß sie Aufklärung vom Dualen System forderten, wo 60.000 Tonnen gebrauchte Kunststoffverpackungen abgeblieben seien.

Die Deutsche Gesellschaft für Kunststoff-Recycling (DKR) hat als Garantiegeberin für die ordnungsgemäße Verwertung von gebrauchten Kunststoffen aus den Sammlungen des Dualen Systems (DS) am 27. Juni 1996 öffentlich über die Ergebnisse ihrer „Task Force Verwertung“ berichtet. Sie hatte in einjähriger Arbeit elf Betrugsfälle aufgedeckt: 60.000 Tonnen Altkunststoffe sind nicht, wie vorgesehen, verwertet worden.

Die DKR hat diese Ergebnisse unaufgefordert bereits vor der Veröffentlichung sowohl dem Bundesumweltministerium als auch allen Landesumweltministerien bekanntgegeben. Auch haben wir offengelegt, wie und wo die aufgefundenen Mengen nun verwertet werden sollen. Dabei haben wir außerdem versichert, daß die dafür aufzuwendenden Kosten nicht zu Lasten der Verbraucher gehen, sondern von den beteiligten Zwischenhändlern übernommen werden müssen.

Es ist also keinesfalls ein Verschulden von DS oder DKR, wenn die Landesumweltministerinnen nicht so informiert sind, wie sie es sein könnten.

Es ist außerdem nicht richtig, wie es in dem Artikel heißt, daß für den Export von Altkunststoffen in die Volksrepublik China die erforderlichen Importgenehmigungen gefehlt und die Behörden dort deshalb den Vertrag gekündigt hätten. Richtig ist statt dessen, daß alle für die Auslandsverwertung in der Volksrepublik China notwendigen Unterlagen vorgelegen haben. Im März 1995 hat jedoch die DKR einen Belieferungsstopp für die Volksrepublik China verhängt, weil die dortige Genehmigungslage unsicher geworden war. Zwischen den einzelnen Provinzregierungen und der Staatsregierung war ein Kompetenzstreit um die Zuständigkeit für die Genehmigungen entstanden. Die DKR hat also alles getan, um mögliche Mißstände beim Warenhandelsverkehr zu vermeiden.

Zu guter Letzt ist noch zu sagen, daß das Duale System im vergangenen Jahr die Quotenvorgaben für Kunststoff übererfüllt hat, ohne daß Manipulationen irgendeiner Art vorgenommen wurden. Daran ändert auch eine effekthaschende Schlagzeile nichts. Heike Hülzer, DKR Deutsche

Gesellschaft für Kunststoff

Recycling mbH,

Leiterin Kommunikation

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