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Chauken hauen auffe Glocke

■ Fünfkampf in Otterndorf als griechisch-germanisches Atlanta

Von Schrecken erfüllt waren die Römer einst beim Anblick dieser grobschlächtigen, meist blonden Hünen. Den Nachfahren dieser Naturburschen geht es am kommenden Sonntag, 28. Juli, in Otterndorf bei der „Germanen-Olympiade“ allerdings ums Dabeisein auf dem Hadler Seedeich bei Otterndorf (Landkreis Cuxhaven). Stämme aus ganz Deutschland wie „Chauken“, „Goten“ und „Barbaren“ wollen ihr Mütchen im „Germanischen Fünfkampf“ kühlen.

Für Stammesfürst „Franko der Friese“ ist dies die Otterndorfer Antwort auf die Sommerspiele in Atlanta. Außer der olympischen Devise „höher, schneller, weiter“ sei der germanische Kräftewettstreit auch kulturell mit jenem Land verbunden, in dem 1896 die ersten Olympischen Spiele der Neuzeit stattfanden: In Otterndorf übersetzte Johann Heinrich Voß (1751-1826) die „Odyssee“ von Homer, und über den Flecken erhebt sich der „Deutsche Olymp“, eine geradezu lächerliche Erhebung des flachen Landes Hadeln an der Unterelbe.

„Franko der Friese“ erwartet am Wochenende unter anderem die „Diedorfer Germanen“ aus dem Bayernland, „Timber“ aus Berlin und den bislang aus ungeklärter Ursache gefürchteten Stamm der „Sugamberer“ aus Essen. Der olympischen Idee huldigen sie in Fellen und gehörnten Helmen. Und wo nehmen die Recken nur die Kraft her fürs Steinstoßen, Sackschlagen, Seilziehen, Häuptlingstragen und Keulenzielwurf? Vom eigens gebrauten Met – bis keiner mehr steht. lno

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