: Asbestfreie Bau-Zone
■ 700 Wohnungen und Gewerberäume auf Margarine-Union-Gelände geplant
Die Asbest-Wolken aus dem Sommer 1995 haben sich verflüchtigt, und auch die Verstöße gegen Arbeitsschutzbestimmungen und Gefahrstoffverordnung beim Abriß der ehemaligen Margarine-Union in Altona gehören der Vergangenheit an: Ein Jahr, nachdem die alten Fabrikhallen wegen Asbest-Schlampereien in die Schlagzeilen geraten waren, haben Bagger die letzten Gebäude- und Mauerreste komplett abgerissen.
Das 15 Hektar große Gelände am Friesenweg/ Ecke Friedensallee gleicht heute einer stillgelegten, planierten Gewerbe-Brache mit ein paar Pfützen. Doch bereits in einem Jahr soll hier wieder gebuddelt werden: 700 Wohnungen, Gewerberäume und Büros sind bereits in Planung.
„Im ersten Halbjahr 1997“, ist Bernd Meyer, Sprecher der Stadtentwicklungsbehörde (Steb), optimistisch, könnten erste Baugenehmigungen erteilt werden. Im nördlichen Drittel der Fläche sind 700, wahrscheinlich frei finanzierte Wohnungen in drei- bis viergeschossiger Bauweise vorgesehen. Im Süden ist ein Gewerbegebiet geplant. Zwischen diesen beiden Bereichen möchte die Steb ein Mischgebiet aus nicht-störendem Gewerbe, Wohnungen und Büros ansiedeln. Bezugsfertig soll alles 1999 sein.
Eigentümerin und Investorin des großen Bauvorhabens ist die Hamburger Bauträgergesellschaft Garbe KG. Sie hatte auch dem zunächst beauftragten Hamburger Abbruchunternehmen Feldtmann im vergangenen Dezember auf öffentlichen Druck hin die Vollmacht entzogen und einen neuen Asbest-Sachverständigen eingesetzt. Staatsanwaltschaft und das Amt für Arbeitsschutz ermitteln bereits seit August 1995 gegen Feldtmann wegen Verletzung der Arbeitsschutz- sowie Asbest-Entsorgungsbestimmungen. Dieses Verfahren sei noch nicht abgeschlossen, sagte Staatsanwalt Rüdiger Bagger gestern zur taz. Heike Haarhoff
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