Archäologische Sensation in Dithmarschen

Archäologen haben in einem rund 500 Jahre alten Massengrab bei Hemmingstedt (Kreis Dithmarschen) vermutlich die Leichen der Landsknechte des dänischen Heeres gefunden, das am 17. Februar 1500 von den Dithmarschern vernichtend geschlagen wurde. „Wir sind endlich fündig geworden“, freute sich Volker Arnold, Direktor des Kreismuseums für Dithmarscher Vorgeschichte in Heide. In gut einem Meter Tiefe lag „ein wunderbares Ensemble von Menschen und Pferdeknochen vor uns. Alles ist gut erhalten und liegt vermutlich so, wie es vor 500 Jahren in die Grube fiel“.

Für ihn und seinen wissenschaftlichen Grabungsleiter Ullrich Masemann ist die Sensation fast perfekt: „Sollte sich bei der demnächst anstehenden anthropologischen Untersuchung in Kiel wirklich herausstellen, daß die gut erhaltenen Skelette aus der Zeit Dürers stammen, dann haben wir den ersten wissenschaftlich akzeptablen handfesten Beweis für die Schlacht von Hemmingstedt.“ Bisher stammt das Wissen von Schlachten aus dem Mittelalter nur aus Büchern oder meist ausgeschmückten Überlieferungen.

Für die Museumsmitarbeiter handelt es sich jetzt schon um einen „Ausnahmefund“, lassen sich doch Schlachten nicht gerade oft archäologisch nachweisen. Bemerkenswert sei es auch, fügt Arnold hinzu, daß die jetzt vorliegenden handfesten Beweise sich mit den wenigen erhaltenen schriftlichen Überlieferungen der Dithmarscher decken. Danach wurden die erschlagenen Feinde zusammen mit ihren Pferden einfach in Gruben geworfen.

lno