piwik no script img

Leim des Tages

Zwei Betrügern sind in Frankreich Tausende Kunstliebhaber auf den Leim gegangen. Für die Ausstellung von 15 angeblich unbekannten Gemälden des niederländischen Malers Vincent Van Gogh aus Privatsammlungen in Saint Malo kauften Tausende Kunstinteressierte Eintrittskarten zum Stückpreis von 35 Franc (elf Mark). Die beiden inzwischen inhaftierten Organisatoren der Bilderschau – ein Kunstlehrer und ein Maler – nahmen auf diese Weise 150.000 Franc (50.000) Mark ein. Auf die Schliche kamen die Behörden den Betrügern durch eine Unachtsamkeit der beiden: Obwohl echte van Goghs auf internationalen Kunstmärkten Millionenerlöse erzielen, ließen Mitarbeiter einer Spedition, die die Gemälde in der Duguay-Touin-Kunsthalle anlieferten, die Türen des Lastwagens sperrangelweit offen, als sie die Exponate ausluden und nacheinander in das Ausstellungsgebäude trugen. Daraufhin ordnete Staatsanwalt Bertrand Lederc eine Begutachtung der vermeintlichen Werke des Impressionisten an. Dabei stellte sich laut Lederc heraus, daß „diese Bilder größtenteils von Sonntagsmalern angefertigt“ wurden. Ihr Wert schwanke zwischen 300 und 3.000 Franc. Den Nachwuchstalenten drohen nun bis zu fünf Jahren Haft.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen