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Weser im neuen Steinkorsett

■ Sicherung des Flußbettes beginnt in diesem Jahr am Osterdeich

Rund 15 Millionen Mark sollen in den nächsten vier Jahren an der Weser verbuddelt werden, ohne daß es hinterher jemand merkt. So jedenfalls sehen Erfolgsrezepte von Wasserwerkern aus, die Bremen vor Hochwasser, und den Schiffsverkehr vor Niederlagen bewahren wollen.

Es geht um rund vier Kilometer Weserufer zwischen Weserwehr und Stephaniebrücke, die mit den Jahren bröselig geworden sind – davor jedenfalls warnen Hochwasserexperten. Seit die Weserseitenarme im Stadtgebiet nämlich geschlossen wurden, untergräbt die höhere Fließgeschwindigkeit der Weser die Ufer und löchert die Sole. Jetzt soll das Korsett des Flusses verstärkt werden: Das Hafenamt hat die Befestigungsarbeiten für die Zone zwischen Sielwall-Anleger und Wilhelm-Kaisen-Brücke bereits ausgeschrieben. Noch in diesem Jahr soll mit den Arbeiten begonnen werden: Unter Aufsicht des Bomben-Räum-Kommandos werden flußseits dicke Steinpakete bis auf den Wesergrund gepackt – so tief, daß sie trotz des vier-Meter-Tidenhubs kaum zu sein werden. „Wir wählen damit ein umweltschonendes, lärmgeschütztes Verfahren“, sagt der Leiter des Hafenamtes, Wolfgang Meyer.

Allerdings wählt man damit vorerst auch den Weg des geringsten Widerstands. Denn am wenigsten umstritten ist der Ausbau der „Bundeswasserstraße Weser“ entlang des Osterdeichs. Die Hochwassersicherheit zwischen zwischen Schlachte und Teerhof, der „schmalen Düse“ an der Weser, soll dagegen erst in rund vier Jahren verschärft werden: In der Hoffnung, daß bis dahin auch das Wasser- und Schiffahrtsamt den Träumen aus Wirtschafts– und Planungsbehörde zustimmt. Dann könnte ein breiter Uferboulevard kommen, inklusive touristischer Attraktionen wie beispielweise Liegplätze historischer Schiffe.

ede

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