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KommentarClever weggedrückt

■ Wie die Kita-Frage entschärft wurde

Von Christine Wischer kann Bringfriede Kahrs noch was lernen. Was die eine geschafft hat, davon kann die andere nur träumen: die Entschärfung eines schwelenden politischen Konflikts. Während sich die Bildungssenatorin Kahrs nach dem Schulstreik vor den Ferien auf die harten Auseinandersetzungen nach den Ferien schon mal einstellen darf, kann sich die Sozialsenatorin entspannen. Der öffentliche Krawall um fehlende Kindergartenplätze findet nicht statt, vorerst. Der nächste Frühling kommt bestimmt, und mit ihm 2.500 Kinder, von denen heute noch niemand weiß, wie sie untergebracht werden sollen, aber bis dahin kann ja noch was passieren.

Geschickt hat Wischer gemeinsam mit ihrer Verwaltung das Problem weggedrückt. Die saftige Gebührenerhöhung für die Ganztagsbetreuung hat sie clever mit dem Angebot billigerer, weil schlechterer, Betreuungsmöglichkeiten verknüpft. Die Botschaft: Wir müssen sparen, seid froh, daß Ihr überhaupt noch einen Platz für Eure Kinder bekommt. Die Botschaft ist angekommen. Der fällige Protest ist ausgeblieben, und die Senatorin kann beruhigend hohe Zahlen verkünden. Wie beruhigend solcherart „bereinigte“ Zahlen sein können, das erleben wir seit Jahren bei der Bekanntgabe der Arbeitslosenstatistik. Das Problem ist weggedrückt. Wohin? Am Ende gibt es vor allem eine Gruppe, die bei diesem politischen Spiel verloren hat: die Mütter. Jochen Grabler

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