: Momo in die Bürgerschaft
■ „Kinderrecht auf Lachen und Glück“ – Kongreß des Kreisverbandes des Deutschen Roten Kreuzes findet am 11. Oktober in Bremen statt
Als die grauen Männer das Lachen der Menschen kaufen wollten, hatten sie nicht mit Momo und den anderen Kindern gerechnet. Mit Witz und List brachten sie den Leuten das Lachen zurück. Was in Michael Endes modernem Märchen möglich war, soll jetzt auch in Bremen gelingen: Mitten im Herzen der Trübsal, da wo graue Abgeordnete und angestrengte BürokratInnen für gewöhnlich humorlose Trauerreden halten, wird am 11. Oktober der Kongreß „Kinderrecht auf Lachen und Glück“ stattfinden.
SchülerInnen vom Schulzentrum Pestalozzistraße zeigen, wie sie „mit Medien wieder Bock auf Lernen“ bekommen haben. Mit dem Medienprojekt Walle haben sie mit CD-ROM und Video experimentiert. Auf dem Kongreß wollen sie die Ergebnisse dieser Arbeit vorstellen. Rudolf Geisler, Leiter der Landesbildstelle, referiert zuvor über Risiken und Chancen der neuen Medien für Kinder.
Dieses Nebeneinander von Referaten der ExpertInnen und Beiträgen von Kindern zieht sich durch das gesamte Kongreßprogramm. Jugendliche aus Kriegsgebieten erzählen von ihrer Kindheit in Bosnien und im Libanon. Hans-Joachim Heinze berichtet über die Arbeit des Roten Kreuzes mit Kindern in und aus diesen Ländern. Die Ratze-Kinder vom Spielhaus Ratzeburger Straße wollen in einem Lied ausdrücken, wie sie sich eine kindgerechte Stadt vorstellen. Ein Dia-Vortrag des Jugendamts Göttingen zeigt, wie dort Kinder-Ideen in die Stadtteil-Gestaltung einbezogen wurden.
Konrad Zaiss, Koordinator des vom Roten Kreuz (DRK) ausgerichteten Kongresses, will dadurch erreichen, daß „wir nicht über, sondern mit Kindern reden. Die Referentinnen und Referenten haben die Maßgabe, kinderfreundlich vorzutragen.“ Wenn's doch zu lange werden sollte, können sich die Kinder nebenan mit Video- und Kinofilmen, Märchen und Spielen vergnügen.
Damit der Kongreß kein einmaliger Spaß bleibt, soll anschließend eine „politische Diskussion in Gang gebracht werden“. Konrad Zaiss will eine Dokumentation des Kongresses in Fotos, Videos und Berichten erstellen und den Bürgerschafts-Abgeordneten vorlegen. Wer Momo unterstützen möchte, als TeilnehmerIn oder als SponsorIn, kann nachfragen bei: Kinderkongreß, Mathildenstr. 2, 28203 Bremen, Telefon: 72682. sg
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