: Personen, Projekte, Projektoren
■ Das neue „Medienhandbuch Niedersachsen/Bremen“ liefert eine Fülle von Branchenadressen
Wer verleiht Projektoren? Wo finden Filmfestivals statt? Wie heißen die Ansprechpartner in den Medienwerkstätten? Wo gibt es offene Kanäle? Welche Ausbildungsmöglichkeiten bestehen im Medienbereich? Diese und viele weitere Fragen zum Thema beantwortet das soeben erschienene „Medienhandbuch Niedersachsen/Bremen“. Das in einer Auflage von 2.200 Exemplaren gedruckte Handbuch gibt erstmals einen umfassenden Überblick über Behörden, Festivals, Kinos, Printmedien sowie branchenbezogene Dienstleister in den beiden Bundesländern. „Weder Niedersachsen noch Bremen sind unter streng wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgeprägte Medienstandorte“, schreibt Kultusministerin Helga Schuchardt im Vorwort. Doch solle das Handbuch „Vernetzungs- und Kooperationsmöglichkeiten zwischen der Medienausbildung, der Medienforschung, der Medienwirtschaft und der Medienkultur“ zeigen.
Ein Anspruch, dem man nicht zuletzt durch den übersichtlich gestalteten Abschnitt „Personen“ einlösen will. Dort steht Bio- und Filmographisches über alle, die sich haben eintragen lassen ins Medienhandbuch, von Abke, Daniela bis Zimmermann, Mike – natürlich samt Adresse, Telefon, Arbeitsbereichen und Fremdsprachenkenntnissen (im Anhang noch einmal nach Sprachen getrennt aufgelistet). Ein sinnvolles Brevier, um überhaupt einmal einen Überblick zu bekommen über die manpower im Lande. Ebenso hilfreich die Auflistung der gewerblichen und nicht-gewerblichen Kinobetreiber. Über die Anzahl der Leinwände und die Größe der Säle erhält man Auskunft, die Projektionsmöglichkeiten und die verfügbaren Tonsysteme. Bei den nicht-gewerblichen Kinos erläutert eine Selbstdarstellung zusätzlich das Profil des Hauses. Im Abschnitt Produktion finden sich die Bremer Fehrfeld-Studios ebenso wie der Evangelische Kirchenfunk, die Agir-Filmtheaterwerbung oder, in 29494 Nemitz 9, „TonArt“, ein auf Filmtonaufnahmen spezialisiertes Unternehmen.
Schönheitsfehler: Beim Buchbinder ist es offenbar zu Problemen gekommen; die Hälfte des (nicht ganz vollständigen) Registers ist auf den Kopf gestellt, was die Handhabbarkeit des Handbuches einschränkt und Handakrobatik erfordert. Manche Adressen fehlen. Zum Beispiel Bremens Lokalradio 107.1.
Doch ansonsten lassen sich schöne Entdeckungen machen beim Durchblättern. So erfährt man etwa über Rolf Wolle (Rubrik: Personen), der am Medienhandbuch mitgearbeitet hat, unter „freiberufliche Tätigkeit“: „Vieles und mehr“. Und genau das bietet auch das Medienhandbuch Niedersachsen/Bremen. Für nur 20 Mark – kleiner Preis für ein Branchenhandbuch! Alexander Musik
Film & Medienbüro Niedersachsen e.V. (Hg.): Medienhandbuch Niedersachsen/Bremen. Eigenverlag Film & Medienbüro (1996). 20 Mark. ISBN 3-9803544-1-5
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