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Mehr als dienstfrei

■ Nordelbiens Kirche gibt Startschuß für das Buß- und Bettags-Volksbegehren

Nordelbiens Kirche will mit einem Volksbegehren die Wiedereinführung des Buß- und Bettages als gesetzlicher Feiertag erwirken. Der Chef der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (NEK), Bischof Karl Ludwig Kohlwage, sagte in Kiel, von Donnerstag an könnten sich Bürgerinnen und Bürger in Rat- und Gemeindehäusern in die Listen eintragen. Sie liegen ein halbes Jahr aus, im Februar werde ausgezählt.

Kohlwage ist zuversichtlich, die für einen Volksentscheid notwendigen 106.000 Stimmen zu erhalten, weil es schon mit der Volksinitiative gelungen sei, ohne gewaltigen Werbeaufwand 72.000 Stimmen zu sammeln. Er bekräftigte die Position der NEK: „Wir wollen die Pflegeversicherung für alle, aber wir wollen sie nicht mit dem Buß- und Bettag bezahlen. Wir wollen den Bußtag für alle, nicht für die wenigen, die den Mut haben, um Dienstbefreiung zu bitten.“ Unnötig sei daher das Gesetz der Landesregierung, nach dem Arbeitnehmer am Bußtag unbezahlten Urlaub nehmen dürfen.

Kohlwage bedauerte, daß für die Pflegeversicherung nicht das „bewährte Prinzip der Sozialversicherung“, Teilung der Kosten zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, erhalten werde. Jetzt müßten die Arbeitnehmer die erste Stufe der Pflegeversicherung allein bezahlen, sie könnten nur wählen, ob sie in bar oder durch Verzicht auf einen Feiertag bezahlen. Die NEK kostet das Volksbegehren rund 120.000 Mark. dpa

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