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Fanny Müller: Lich un Luf

Neben den Volkshochschulen werden die öffentlichen Nahverkehrsmittel als Begegnungsstätten des Lehrens und Lernens weit unterschätzt. Erst neulichs:

Ich sitze in der U-Bahn. Neben mir eine ältere Dame mit Herren-Pepitahut, gegenüber ein blonder Lockenkopf, der seinen offensichtlich ausländischen Nachbarn gerade über die Einfachheit der deutschen Sprache aufklärt: „Es wird praktisch alles so geschrieben, wie es ausgesprochen wird!“

Ich denke an „Schpinner“ und „Popmanee“ – na gut, das ist französisch, aber wer sagt schon „Börse“? – halte aber lieber den Mund, weil es sich zwar herumgesprochen hat, daß wir Frauen aus dem öffentlichen Leben fast gar nicht mehr wegzudenken sind, es sich aber meist als günstiger erweist, wenn man uns nicht hört.

Die nächste Information kommt rüber: „Du mußt nur genau hinhören, dann schreibste alles richtig!“

„Besonners in Hambuich“, sagt plötzlich Pepitahut, steht auf und nähert sich der Tür – nächste Haltestelle Landungsbrücken. Der Zug hält. Sie dreht sich nochmal um und fixiert Blondlocke: „Lich un Luf gib Saf un Kraf. Punk.“

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