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16 Ogoni verschleppt

■ In Nigeria wieder eine Verhaftungswelle

London (rtr/taz) – Im Vorfeld des geplanten Besuches einer Commonwealth-Delegation hat in Nigeria nach Angaben der Opposition eine neue, gegen die Ogoni- Minderheit gerichtete Verhaftungswelle begonnen. Wie die „Bewegung für das Überleben des Ogoni-Volkes“ (Mosop) in London mitteilte, wurden sechzehn Ogoni, darunter die Betreiber eines privaten Rundfunksenders, an unbekannte Orte verschleppt. Der Betreiber des Ogoni-Rundfunksenders, Akina Deesor, sei festgenommen worden, weil er ein Ogoni-Lied ausgestrahlt habe. Den übrigen fünfzehn sei vorgeworfen worden, sie wollten sich mit einer Commonwealth-Untersuchungsdelegation treffen, die in drei Wochen Nigeria besuchen soll.

Im November 1995 hatte Nigerias Regime den Ogoni-Schriftsteller und Mosop-Mitgründer Ken Saro-Wiwa sowie acht seiner Mitstreiter trotz weltweiter Proteste hingerichtet. Im April diesen Jahres wurden anläßlich des Besuchs einer UNO-Delegation zahlreiche Ogoni in Nigeria verhaftet.

Nach wie vor befinden sich außerdem neunzehn weitere Ogoni- Aktivisten unter derselben Anklage wie Saro-Wiwa und die anderen im November Hingerichteten in Haft. Ihr Prozeß wird regelmäßig in Port Harcourt vertagt. Die Inhaftierten werden nach Mosop-Angaben „in stockdunklen Zellen ohne Zugang zu Lebensmitteln und medizinischer Versorgung“ gehalten. Einer ist den Angaben zufolge erblindet, viele leiden unter Sehstörungen, Hautausschlägen, Gewichtsverlust und Haarausfall. D.J.

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