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Lokalkoloratur

Dem Hamburger Theaterhimmel könnten in zwei Jahren zwei Stars fehlen. Denn neben der Vertragsverlängerung von Thalia-Chef Jürgen Flimm steht auch die des Schauspielhausintendanten Frank Baumbauer in den Sternen. Nach Jahren, da sich Kulturbehörde und Intendanten miteinander stritten, ist es Baumbauer gelungen, dem Haus wieder ein künstlerisches Profil zu geben. Angesichts der erfolgten Kürzungen hat er bereits letzte Spielzeit klargestellt, daß weitere Einsparungen den Spielbetrieb in Frage stellen. So ist eine finanzielle Perspektive auch einer der wichtigsten Diskussionspunkte bei den Verhandlungen mit Kultursenatorin Christina Weiss. Sie muß sich wirklich etwas einfallen lassen, wird Baumbauer doch gerade von den Salzburger Festspielen hofiert. Deren bisheriger Schauspieldirektor Peter Stein wird 1997 nicht verlängern. Obwohl Intendant Gerard Mortier flugs vier Regisseure aus dem Hut gezaubert hat – unter ihnen auch Christoph Marthaler, der regelmäßig unter anderem am Schauspielhaus inszeniert – ist mittlerweile klar, daß es trotzdem einen Spartenleiter Schauspiel geben wird, wie Festspielsprecher Carl-Philipp von Maldeghem der taz gestern bestätigte. Und der könnte Frank Baumbauer heißen. Ob er den Job annehmen wird, macht er davon abhängig, wieviel das Schauspielhaus der Stadt wert ist. mvh

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