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Harter Kurs gegen Illegale

■ Paris schiebt Kirchenbesetzer ab und verhängt Haftstrafen. Proteste in Frankreich und Afrika

Paris/Nairobi (dpa) – Mit Abschiebungen und Haftstrafen haben Frankreichs Regierung und Justiz am Wochenende ihren harten Kurs gegen die Kirchenbesetzer von Paris sowie weitere illegale Einwanderer aus Afrika fortgesetzt. Bis gestern verurteilten Pariser Gerichte mindestens sechs Menschen zu mehrmonatigen Freiheitsstrafen wegen Aufenthalts ohne Genehmigung oder Widerstandes gegen ihre Ausweisung. Einige der Urteile wurden zur Bewährung ausgesetzt.

Die französische Luftwaffe flog 57 Afrikaner nach Mali, Senegal und Zaire aus. Wie das Innenministerium in Paris bestätigte, befanden sich unter den Abgeschobenen vier der insgesamt 300 Besetzer der Pariser Kirche Saint- Bernard, die am Freitag unter Polizeieinsatz geräumt worden war.

In Dakar, der Hauptstadt Senegals, weigerten sich Flughafenarbeiter, den Militär-Airbus vom Typ A310 aufzutanken. Die Maschine habe erst nach Mali starten können, nachdem französische Soldaten die Kraftstoffversorgung übernommen hätten, so der senegalesische Rundfunk. In Malis Hauptstadt Bamako wurden die Abgeschobenen von Hunderten Einwohnern begrüßt. Ein Regierungssprecher kritisierte das Vorgehen Frankreichs.

In Frankreich hatten nach der Kirchenräumung Tausende von Franzosen und Ausländern gegen die Abschiebungspolitik der konservativen Regierung protestiert. Eine Demonstration von zeitweilig über 6.000 Teilnehmern in Paris war erst in der Nacht zu Samstag von der Polizei mit Tränengas aufgelöst worden. Am Samstag demonstrierten in Aurillac im Zentralmassiv etwa 8.000 Menschen. Kundgebungen mit mehreren hundert Teilnehmern wurden aus Lyon, Dijon und Bordeaux gemeldet. Nach Angaben von Innenminister Jean-Louis Debré soll 40 Besetzern aus der Kirche Saint-Bernard Bleiberecht gewährt werden.

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