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Lokalkoloratur

Unaufhaltsam kommt es auf die Stadt zu, dieses Jahr zum 21. Mal: das Alstervergnügen, Hamburgs größte Unser-Dorf-soll-schöner-werden-Veranstaltung. Verantwortlich für die „künstlerische Organisation“ ist nunmehr seit 15 Jahren die „Carlheinz Hollmann Produktion“ des gleichnamigen Publikumsquälers aus der Aktuellen Schaubude, diversen ähnlichen Programm-Füllseln und nicht zuletzt dem RTL Klartext. Übermorgen schon werden dutzendweise Bühnen, Werbebuden und und Bierstände sowie die dazu-, davor und dahineingehörige Bevölkerung die gesamte Innenstadt in einen Hexenkessel des schlechten Geschmacks verwandeln. Um der Hansestadt das Schieb- und Freßspektakel als wahrhaft hedonistischen Ausdruck von Lebensfreude unterzujubeln, spart Herr Hollmann auch dieses Jahr nicht mit dem Vokabular der funkensprühenden Laune, des Man-gönnt-sich-ja-sonst-Nichts, des Hossa! Hossa! Hossa! „Ans Verwöhnen gewöhnen“ hat er zum Motto des Wochenendes erkoren. Und an Sauf- und Pißorgien gewöhnen, an unbenutzbare Fahrradwege gewöhnen, an kurzärmelige Freizeithemden mit Männersandalen! uwi

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