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Unterm Strich

Ein Blick in die Runde zeigt: Die geschätzte Kollegin Mariam N. ist nicht da. Komisch. Ungewöhnlich. Hoffentlich ist ihr nichts passiert. Hm, grübel. Oder sollte es da etwa einen größeren Zusammenhang geben? Heute startet die 53. Biennale von Venedig – elf Tage Kino mit über 170 Filmen. Ausführliche Berichte folgen.

Sänger Rio Reiser ist am Montag nachmittag in Fresenhagen im Kreis Nordfriesland beigesetzt worden. Die Bestattung, die zuvor von den Behörden genehmigt werden mußte, erfolgte auf Wunsch des Sängers auf dem eigenen Grund und Boden, teilte der Brüder von Rio Reiser, Peter Möbius, am Montag mit. Die christliche Trauerfeier fand zuvor in Leck im engsten Familien- und Freundeskreis statt. Die Aussegnung nahm Superintendent Alfred Buß vor. Die Organistin Sabine Seifert aus Kiel spielte unter anderem Lieblingsmelodien von Reiser. Anschließend fuhr die Trauergemeinde mit einem Autokorso nach Fresenhagen. Die offizielle Trauerfeier für Rio Reiser alias Ralph Möbius ist für den 1. September 1996 in Berlin geplant.

Die Familie erwägt nach den Worten des Bruders, eine „Rio-Reiser-Stiftung“ ins Leben zu rufen, damit das Erbe des Sängers erhalten bleibt. Das Wohnhaus des Sängers soll jungen Bands zum Proben und Wohnen zur Verfügung gestellt werden.

Der französische Filmregisseur Jean Aurel ist am Samstag im Alter von 70 Jahren in Paris gestorben. Dies teilte seine Familie am Montag in der französischen Hauptstadt mit. Aurel wurde vor allem durch seine 1970 gedrehte Komödie „Was würden Sie an meiner Stelle tun?“ („Etes-vous fiancée an un marin grec ou a un pilote de ligne?“) bekannt.

Der Absolvent der Pariser Filmhochschule begann seine Karriere in den fünfziger Jahren als Drehbuchautor. Unter anderem arbeitete er zusammen mit Rene Clair für die „Mausefalle“ („Porte des Lilas“) und Jacques Becker für „Das Loch“ („Le Trou“). Sein erster langer Spielfilm war 1962 „Nacht über Europa“ („14-18“) zum Thema Erster Weltkrieg. Zwei Jahre später befaßte er sich in „Sieg in Frankreich“ („La bataille de France“) mit dem Zweiten Weltkrieg. Es folgten weitere Filme wie „Lamiel – ich liebe die Liebe“ („Lamiel“) und 1985 unter dem Titel „Stalin“ eine schonungslose Anklage gegen den ehemaligen Sowjetführer.

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