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Weiterverarbeitungs-Abc

In der Mitte des Hanfstamms verlaufen die Fasern. Umgeben sind sie aber von einem holzigen Ring, aus dem sie mühsam freigelegt werden müssen:

Wasserröste: Nach der Ernte ist die Pflanze zunächst biegsam. In der Wasserröste wird zum einen das Holz der Staude spröde gemacht, zum anderen wird das im Stamm enthaltene Lignin aufgelöst, das wie ein organischer Kleber funktioniert. Durch diesen Arbeitsgang werden Fasern und Holz erst trennbar. Zur Wasserröste wird der Hanf zwei Stunden lang in einer Lauge abgekocht – auf zwei Badewannenfüllungen Wasser kommen etwa ein Zentner Hanf und ein Kilo grüne Seife. Zum Trocknen und Bleichen werden die Pflanzen anschließend auf der Wiese ausgebreitet.

Brechen: Die nun harten Stämme werden an möglichst vielen Stellen gebrochen. Die Fasern bleiben bei diesem Arbeitsgang ganz – an ihnen haften Borkensplitter, die sogenannten Schäben.

Schwingen: Die Schäbe wird im nächsten Schritt entweder auf Mühlsteinen aus den Fasern herausgerieben, oder sie wird von Hand mit einer Art kleinem Nudelholz herausgeschlagen. Das entfernt jedoch nur die gröberen Brocken.

Hecheln: Das Hecheln bedeutet nichts anderes, als daß nun die Fasern mehrmals hintereinander durchgekämmt werden. Bei jedem Durchgang wird ein feinerer „Kamm“ benutzt. Am Ende steht die Rohfaser: Die meisten feinen Körnchen sind aus der Faser entfernt. mk

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