Pack' die Badehose ein

■ Autoleihen: Für den Wochenend-Trip günstig

Eine Seefahrt, die ist lustig ... – sofern man den Anleger erreicht. Oder vom Anleger zurück in die Heimat gelangt. Für „autofreie“ Menschen ist das nicht immer einfach. Borkum zum Beispiel geht. In der Regel jedenfalls. Wenn der Zug über Emden nach Oldenburg oder Bremen auch bummelt – er fährt wenigstens; der letzte Schwung Inselgäste vom Schiff hat Anschluß ins Binnenland. Anders geht es da bisweilen Spiekeroog-Reisenden.

Mehrmals jährlich, meist wenn der Inseldampfer erst nach 20 Uhr das Festland erreicht, ist die abendliche Rückfahrt nach Bremen perdu. Dann ist selbst Oldenburg nicht mehr drin. Die Tiden sind schuld; vielleicht auch Bus und Bahn. Da ist guter Rat fällig – und doch günstiger zu haben als erwartet. Der Rat heißt Leihauto.

Daß der Preis allerdings wirklich heiß ist, hat eine Bedingung: Preisvergleich. „All business is local“, sagt dazu der Hamburger Europ-Car-Sprecher Christoph Wolf – und meint: Schon zwischen Achim und Bremen klaffen nicht nur Kilometer- sondern auch Preisspannen. Den Preiskrieg, der KundInnen bisweilen nützt, nennt die Branche der Autovermieter schlicht „Krise“. Seit gut zwei Jahren bestimmen Angebot und Nachfrage ihre Preise wie nie zuvor: Eine – mittlerweile per Gerichtsbeschluß untersagte – Liaison zwischen Unfallversicherern und Autoverleihern hat vielen lokalen Anbietern „den Kragen gekostet“, sagt Europ-Car-Sprecher Wolf. Bundesweit ging in den letzten Jahren 400 Autovermietern die Puste aus; nur 1.000 sind noch im Geschäft, meldet der Bundesverband der Autovermieter (BAV).

„Auch die großen Vermieter sind inzwischen flexibler geworden“, sagen Branchenkenner. Seit dem Einbruch des Unfallwagen-Markts tobt der Kampf um GeschäftskundInnen vor allem an Flughäfen. Für unternehmungslustige AusflüglerInnen bedeutet das vor allem sinkende Wochenendtarife. Da gibts die bunt lackierte Stinkekiste bei manchen Verleihern schon ab Freitag morgen drei Tage lang fast zum Werktagstarif. Doch Obacht: Die Konditionen variieren erheblich.

Der Preisvergleich lohnt auch bei der (empfehlenswerten) Vollkasko-Versicherung, die je nach Anbieter um 10 Mark pro Tag differiert; ohne daß sich hier übrigens Unterschiede zwischen großen überregionalen und kleineren lokalen Anbietern grundsätzlich festmachen lassen. Auch die Tag+Nacht-Notfall-Telefonnummer der Europcar-Versicherer macht hier höchstens für Super-Vorsichtige einen Unterschied.

Weils beim Wochend-Trip am Ende auch um Bequemlichkeit geht, ist aber auch die Standortfrage nicht unwichtig: Wo liegt die Verleihstation, wohin muß der Wagen zurückgebracht werden? Zwei Stunden Überlandfahrt zum Fähranleger beispielsweise werden durch umständliche Rückgabe von Leihautos schnell konterkariert – schließlich streift nicht jedeR spätabends gern alleine durch dunkle Parkhäuser oder über unüberschaubare Parkplätze. Auch daran muß – bei aller Vorfreude auf einen lustigen Ausflug, gedacht sein. ede