: Dschungelkrieg gegen Phnom Penh
Mehr als die Hälfte des kambodschanischen Staatshaushaltes, so schätzt der ehemalige Finanzminister Sam Rainsy, erhält heute noch das Militär für den Kampf gegen die Roten Khmer. Knapp ein Fünftel des Staatsgebietes werden noch von Guerillatruppen kontrolliert. Die Regierung hofft, daß nach der Spaltung der Gruppe nun auch Pol Pot und seine Fraktion über einen Frieden verhandeln werden.
Über dreißig Jahre haben die Roten Khmer gegen die Regierungen in Phnom Penh gekämpft – unterbrochen von den 45 Monaten ihrer eigenen Herrschaft zwischen April 1975 und Anfang 1979. In dieser Zeit versuchten sie, ihre Vision einer ethnisch „reinen“ und kommunistischen regionalen Großmacht durchzusetzen, deren Hauptfeind Vietnam war. Über eine Million Menschen kamen dabei um. Hunderttausende flohen ins Ausland. Nachdem vietnamesische Truppen die Roten Khmer 1979 vertrieben hatten, verurteilte die neue Regierung ihren Chef Pol Pot und seinen Außenminister Ieng Sary in Abwesenheit zum Tode.
Es herrschte Kalter Krieg. China und der Westen fürchteten einen wachsenden Einfluß der Sowjetunion durch deren Verbündeten Vietnam. Sie setzten durch, daß die Roten Khmer Kambodscha nach ihrem Sturz in der UNO vertraten und unterstützten eine Allianz mit Pol Pot im Bürgerkrieg gegen die von Vietnam eingesetzte Regierung in Phnom Penh. 1989 zog Vietnam seine Truppen aus Kambodscha ab.
1991 kam es zum Pariser Friedensabkommen. Die Roten Khmer unterzeichneten es als eine von vier Bürgerkriegsparteien, boykottierten jedoch 1993 die von der UNO organisierten Wahlen und führen ihren Krieg aus dem Dschungel seither fort. li
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