: Unterm Strich
Drei US-Komponisten haben am Wochenende im dänischen Arhus mit „Enter The Guardsman“ den neuen Titel „Musical des Jahres“ gewonnen. Die mit 100.000 Mark dotierte Auszeichnung wurde im Rahmen eines weltweit ausgeschriebenen Wettbewerbs vom staatlichen dänischen Fernsehen vergeben. 300 Komponisten aus 23 Ländern hatten sich jeweils mit einem neuen Musical beteiligt. Hinter dem amerikanischen Siegertrio Scott Wentworth, Craig Bohmler und Marion Adler kamen die Briten Peter Raby, Georges Stiles und Paul Leigh mit ihrer Musical-Neufassung des Dumas-Romans „Die drei Musketiere“ auf den zweiten Platz und erhielten 50.000 Mark. Zur internationalen Jury gehörten als Leiter der amerikanische Komponist und „Oscar“-Preisträger Don Black und der Schwede Björn Ulväus, der die meisten Abba-Hits komponierte; außerdem waren der britische Dirigent David Firman, der französische Regisseur Daniel Benoin, der deutsche Choreograph Janez Samec und der dänische Sänger Sebastian beteiligt.
Die US-Schauspielerin Dorothy Lamour ist am Sonntag im Alter von 81 Jahren gestorben. Sie war in den 30er und 40er Jahren als Schönheit mit Exotik- Touch berühmt geworden. Mit ihrer ersten Titelrolle in „Die Dschungelprinzessin“ hatte sie im Jahr 1936 auf Anhieb durchschlagenden Erfolg. Es folgten Filme wie „... dann kam der Orkan“, „Hölle der Südsee“ und „Aloma, die Tochter der Südsee“, in denen sie ähnliche Rollen spielte. Neben Rita Hayworth und Betty Garble stieg sie während des Zweiten Weltkriegs zu einem der beliebtesten Pin-up-Girls auf.
Sachsens Ministerpräsident Kurt Biedenkopf (CDU) hat den für den 31. Dezember 1997 geplanten Austritt des Freistaats aus der Stiftung Kulturfonds verteidigt. Er empfinde dies nicht „als Verrat an irgendwelchen Ost-Länder-Interessen“, sondern vielmehr „als eine notwendige Folge aus dem richtigen Prinzip der Subsidiarität“, schrieb er in den Dresdner Neuesten Nachrichten (Samstagsausgabe). Aufgaben sollten dezentral und nahe an den Beteiligten erledigt werden. Die Austrittsankündigung des Freistaats hatte Anfang September unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Während Thüringen ebenfalls seine Kündigung für Ende 1997 mitteilte, reagierte das Kuratorium der Stiftung mit Unverständnis auf die Entscheidung Sachsens. Die Stiftung Kulturfonds war 1990 vom letzten Kulturminister der DDR, Herbert Schirmer, zur Förderung des kulturellen Lebens in den neuen Bundesländern gegründet worden. Durch die Austritte Sachsens und Thüringens wird das Stiftungsvermögen in Höhe von rund 100 Millionen Mark etwa halbiert. Der Regierungschef verwies auf die sich entwickelnde Identität und das „landsmannschaftliche Zusammengehörigkeitsgefühl“. „Da gerade Kunst und Kultur viel mit Identität zu tun haben, halte ich es für wichtig, dem Rechnung zu tragen.“
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