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Keine Ehrung für NS-Täter

■ Nach taz-Bericht wurde Gedenkfeier für Euthanasie-Arzt Heinze abgesagt

Die von ehemaligen „Lagerkameraden“ des sowjetischen Internierungslagers Sachsenhausen geplante Gedenkfeier für den „Euthanasie“-Massenmörder Professor Dr. Hans Heinze ist abgesagt. Sie sollte anläßlich seines 101. Geburtstages am 18. Oktober stattfinden – aus Dankbarkeit, weil Heinze in NKWD-Lagern Mithäftlingen das Leben gerettet habe. Die taz berichtete am Samstag über diesen krassen Versuch, einen von der sowjetischen Besatzungsmacht internierten NS-Verbrecher posthum zu einem Opfer des Stalinismus zu erheben. Die von Werner Pfeiffer, Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945–1950 e. V.“ organisierte Veranstaltung wurde auf Bitten des Sohnes von Prof. Heinze abgesagt. Grund: die Recherchen der taz.

Der Bericht über die geplante Feier und Heinzes Wirken in der „Euthanasie“-Anstalt Brandenburg-Göhrden wurde auch zum Thema auf einer am Wochenende in Berlin veranstalteten „Speziallager“-Tagung der Hans-Seidel-Stiftung, der „Arbeitsgemeinschaft“ und des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung. Die taz-Autorin durfte trotz Anmeldung nicht daran teilnehmen. Um sie auszusperren, wurde die mit öffentlichen Mitteln geförderte Tagung zur „internen Arbeitssitzung“ erklärt. Intern ging es tatsächlich zur Sache. Nach erregten Diskussionen über die Opfer-Täter-Problematik erklärte Pfeiffer, daß er für eventuelle Funktionen in der „Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945–1950“ nicht mehr zur Verfügung stehe. Gegenüber der taz betonte er den „privaten“ Charakter seiner Initiative, die NS-Verbrechen nicht relativieren sollte: „Für das, was Heinze getan hat, ist er heute seinem ewigen Richter verantwortlich.“

Der „Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten“ ist dies nicht genug. Sie fordert von der „Arbeitsgemeinschaft“, sich „öffentlich gegen die Ehrung eines Naziverbrechers zu positionieren“. Anita Kugler

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