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Auf Anhieb nichts

■ AKW Krümmel: Neuer Streit über das drohende Wiederanfahren des Reaktors

Die drohende Wiederinbetriebnahme des Atommeilers in Krümmel, der nach Angaben des Betreibers Hamburgische Electricitätswerke (HEW) nach einer Revision anfahrbereit ist, hat die heftige Kritik norddeutscher AtomgegnerInnen mobilisiert. Marion Lewandowski, Bundesvorsitzende des Vereins „Eltern für unbelastete Nahrung“, tadelte vor allem die schleswig-holsteinischen Grünen. Sie hätten „mit ihrem Staatssekretär Willi Voigt entgegen anderslautender Wahlaussagen bisher für keine Veränderung gesorgt“. Die Öko-Partei begebe sich „auf Schmusekurs mit SPD-Energieminister Claus Möller“.

Noch im Wahlkampf hätten die Grünen „eine Stillegungsverfügung“ für den Reaktor, der in Verdacht steht, an der Häufung von Kinderleukämie in der Elbmarsch verantwortlich zu sein, zur „reinen Formsache“ erklärt. Sollte es zu keiner unverzüglichen Korrektur in der Genehmigungspolitik kommen, hätte die Umwelt-Partei „ihre WählerInnen getäuscht“ und sollte „aus der Regierung aussteigen“.

Das ebenfalls unter Beschuß genommene Kieler Energieministerium brütet derweil über eine am Freitag bekanntgewordene Urteilsbegründung des Bundesverwaltungsgerichtes. Dort legen die Berliner dar, warum sie die Krümmeler Betriebsgenehmigungen für anfechtbar halten. Doch die erste Durchsicht des Papiers soll die MinisteriumsmitarbeiterInnen eher ernüchtert haben. Eine juristische Grundlage, den Weiterbetrieb des Reaktors zu verhindern, so dringt aus den Kieler Katakomben, sei „auf Anhieb nicht zu entdecken“.

Möller und Co wollen den Urteilsspruch nun genauer studieren und die Öffentlichkeit im Laufe der Woche über ihre Bewertung informieren. Marco Carini

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