: „Bevor ich im Rathaus sitze...“
Der Brief des 1991 ausgeschiedenen Finanzsenator Claus Grobecker an den Parteifreund, früheren Staatsrat und damaligen Vulkan-Chef Friedrich Hennemann im Faksimile:
Lieber Fritz, ich habe Scheider ( Anton Scheider, Vulkan-Aufsichtsratsvorsitzender, d.Red.) heute endgültig gesagt, daß ich für den Job des Arbeitsdirektors beim Vulkan nicht zur Verfügung stehe. Damit sind von meinen 'Tetje mit de Utsicht' (platt eigentlich: Tedje mit de Utsichten, Theodor mit den Flausen im Kopf) auch die dritte (nach ZLB und Halo) abgehakt. (Grobecker hatte versucht, als Direktor bei der Landeszentralbank einzusteigen oder ersatzweise bei Hapag Lloyd, d.Red.)
Das Leben eines Frührentners behagt mir, nach einem Vierteljahr Probezeit jedoch nicht. Bevor ich im Rathaus sitze, gehen mindestens zwei Jahre ins Land.
Ich schlage Dir deshalb folgendes vor: Ich werde, spätere Entscheidungen und Notwendigkeiten vorbehalten, Berufsaufsichtsrat für und im Vulkan-Konzern. Will sagen, in Bhv., M.-V., W'hafen, Atlas, STN vertrete ich die Interessen der Mutter, bei der ich ebenfalls im AR sitze.
Alles zusammen rechfertigt eine Aufwandsentschädigung von 6.000 DM monatlich. Das ist die Summe, die ich bis zur Erreichung eines Senatorengehaltes verdienen kann. Wenn wir am Montag die sehr wichtige AR-Sitzung hinter uns haben, sollten wir darüber reden.
Bis dann! Claus
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen