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Koalitionskrach um SPD-Genossen

■ CDU will Zuschüsse beim Salär eines SPD-Mannes kürzen

Darf man einer Initiative mit dem Rotstift zu Leibe rücken, die von einem verdienten SPD-Genossen geleitet wird? Das war die Frage, um die die SPD-CDU-Kungelrunde der Arbeitsdeputierten gestern früh lautstark stritt. Es ging um das „Arbeits-Förderungs-Zentrum“ (AFZ), das Träger von Arbeitsmarkt-Maßnahmen berät. Fünf MitarbeiterInnen vom AFZ bilden „ZIB“, die Frauen-Initiative „Zurück in den Beruf“. Und Geschäftführer des AFZ ist Siegfried Breuer, der sich als ehrenamtlicher SPD-Unterbezirksvorsitzender in Bremerhaven verdient gemacht hat. Breuer leitet die Geschäfte seiner 11 Angestellten für ein BAT 1 B-Gehalt – 110.000 Mark im Jahr.

CDU-Deputierte Brigitte Dreyer fand, bevor andere Initiativen gekürzt werden, sollte man die Geschäftsführer-Funktion beim AFZ auf eine 3/4-Diät setzen. Und überhaupt sollte man es den ZIB-Frauen, die sich im AFZ-Verbund nur behindert fühlten, ermöglichen, sich selbständig zu machen.

Die SPD-Deputierten gingen an die Decke und warfen Dreyer intern „Arbeitsplatzvernichtung“ vor. Eine Abtrennung der ZIB stellt in der Tat die Struktur des AFZ in Frage. Der Streit wurde vertagt – auf den kommenden Dienstag.

Peter Sörgel (SPD) wehrte am Abend danach ab: „keinerlei ernst zu nehmende Geschichte.“ K.W.

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