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Schramm zu Knopfler

■ Die Schramms im Knust, ein wechselvoller Abend

75 Minuten warmspielen, um danach zuzuschlagen? Eine gedehnte Stunde Geplänkel, um dann auf den Punkt zu kommen? Jedenfalls funktionierte das Konzert, das die amerikanische Countrypop-Neofolk-Irgendwas-Band Schramms am Dienstag im Knust gab, lange Zeit überhaupt nicht.

Dave Schramm, Kopf des Ganzen, hatte die Ausstrahlung eines Postbeamten. Die neuen Stücke, die er zunächst intonierte, klangen, als versuche Neil Young Status Quo zu imitieren. Oder als bemühte sich Mark Knopfler darum, Dave Schramm zu sein (oder umgekehrt). Jedenfalls war das nichts. Wobei hinzukommt, daß die meisten aus dem spärlichen Publikum stimmungsmäßig wirkten, als hätten sie ein Blind Date gehabt und seien versetzt worden.

Dann wurde es aber doch noch gut. Und zwar, als die Schramms alte Stücke spielten. Spätestens bei „The Welfare Of Your Enemy“ oder „The Way Some People Die“ konnte einem dann auch wieder einfallen, warum man die gelassenen Schönheiten dieser Songs einst so geschätzt hat (bevor einem Dave Schramm mit kammermusikalischen Einlagen – Countrysongs, vorgetragen mit nöliger Stimme zur Akustikgitarre – dann doch auf die Nerven gegangen war). Mal sehen, ob dem Mann demnächst noch was Neues einfällt.

Dirk Knipphals

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