: Jedermanns Recht, frei von Hunger zu sein
■ Ernährungsgipfel in Rom eröffnet: Resolution gelobt politische Besserung
Rom (epd/rtr) – Bereits am erten Tag des Welternährungsgipfels in Rom haben die Delegierten der 194 Staaten eine Resolution verabschiedet. Darin bekräftigen sie, „das Recht eines jeden auf Zugang zu sicheren und nährstoffreichen Lebensmitteln in Einklang mit dem Recht auf angemessene Nahrung und dem fundamentalen Recht eines jeden, frei von Hunger zu sein“ zu bringen. Die Länder geloben ihren politischen Willen „auf nationaler Ebene, Ernährungssicherheit für alle zu erreichen“. Die Resolution ist rechtlich nicht bindend und muß national noch umgesetzt werden.
Hauptursache für den Hunger sei die Armut. Die Nahrungsproduktion einschließlich Grundnahrungsmitteln müsse gesteigert werden: „Nachhaltiges Management natürlicher Ressourcen, durch Beseitigung nicht-nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster insbesondere in Industrieländern und durch eine baldige Stabilisierung des Wachstums der Weltbevölkerung.“ UN-Generalsekretär Butros Ghali rief die Staaten zu schneller Hilfe für die hungernden Menschen in Ostzaire auf. Der Hunger sei dort eine Waffe im Krieg geworden. Papst Johannes Paul II. hatte zuvor an die Delegierten appelliert, den Aktionsplan auch umzusetzen. Ohne konkrete Schritte der politisch Verantwortlichen ändere sich nichts. Der Papst hatte die 2. Welternährungskonferenz der Vereinten Nationen (FAO) gestern eröffnet. Er rief die Länder ebenfalls dazu auf, nicht die Geburtenkontrolle gegen die wachsende Weltbevölkerung und den Hunger einzusetzen. Nach Angaben der FAO hungern weltweit 840 Millionen Menschen oder leiden an durch Unterernährung verursachte Krankheiten.
Die UN-Resolution setzt auf liberalisierten Welthandel. „Handel ist das Schlüsselelement zur Erlangung von Ernährungssicherheit“, heißt es da. Die Handelspolitik solle Erzeuger und Verbraucher zu einer wirtschaftlich gesunden und nachhaltigen Verwendung der verfügbaren Ressourcen bewegen. Die Staaten wollen außerdem prüfen, ob Auslandsschulden der Entwicklungsländer erlassen werden können. Um ihr Ziel zu erreichen, bis 2030 die Zahl der Hungernden zu halbieren, müsse die Nahrungsproduktion um 75 Prozent gesteigert werden. Dafür sollen „technische und finanzielle Mittel mobilisiert werden.
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