: Unterm Strich
Picasso goes Peking: Die Volksrepublik China ist seit Montag im Besitz von echten Picasso-Werken aus dem Nachlaß des Aachener Kunstsammlers Peter Ludwig. Wie die Zeitung China Daily gestern berichtete, überbrachte Irene Ludwig, die Witwe des im Juli verstorbenen Mäzens, dem Kultusministerium die entsprechenden Schenkungsdokumente. Insgesamt gehen 117 Kunstwerke aus dem Besitz des Schokoladenfabrikanten in chinesisches Eigentum über, darunter vier aus Picassos später Schaffensperiode. Politbüromitglied Li Tieying sagte, die Schenkung sei „von großer Bedeutung für unsere beiden Staaten“. Sie werde zum Verständnis und zur Freundschaft zwischen beiden Völkern beitragen.
Im Alter von 94 Jahren ist im US-Staat Connecticut die Germanistin Hanna Hafkesbrink gestorben, die den AmerikanerInnen drei Jahrzehnte lang deutsche Kultur nahegebracht hat. Die Autorin des Buches „Unknown Germany“ (1948) und Mitautorin des Bandes „Deutsche erleben die Zeit“ (1949) habe sich ganz dem Leben des Geistes gewidmet und diese Liebe ihren StudentInnen mitgeteilt, würdigte die Präsidentin des Connecticut College in New London, Claire Gaudiani, die Verstorbene. Hafkesbrink lehrte von 1933 bis 1967 an der Hochschule. Vor ihrer Auswanderung studierte sie an den Universitäten in München und Göttingen. Hafkesbrink starb am Sonntag im Schwesternheim in Niantic.
Mit der Inszenierung der Urfassung von Richard Wagners Oper „Tannhäuser“ eröffnet das Chemnitzer Opernhaus am 30. November die diesjährigen Richard-Wagner- Tage in Venedig. „Das viertägige Gastspiel ist zugleich der deutsche Beitrag zum Wiederaufbau des im Januar abgebrannten traditionsreichen Opernhauses La Fenice in der Lagunenstadt und die Spielzeiteröffnung des Hauses im Interimszelt“, sagte Chefdramaturg Karl-Hans Möller. Neben einer Gala im Pala Fenice sind zwei weitere Aufführungen des von Michael Heinicke inszenierten Werkes in Venedig geplant. „Ich bin optimistisch, daß die Wiederaufbauarbeiten schon im Juli 1997 beginnen und das Theater bis zum Jahr 2000 wieder steht“, meint Lamberto Trezzini, der bis zum Brand Intendant des Opernhauses war. Die Kosten für das 1792 eröffnete Theater werden nach seinen Angaben auf rund 120 Millionen Mark geschätzt.
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