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„Die Ärzte“ und der Tod

■ Plattenfirma Metronome am Ende

Ace of Base, Die Ärzte, East 17 – kommerzielle Selbstgänger, sollte man denken. Doch die Plattenfirma, die diese Stars des Musikgeschäfts unter Vertrag hatte, die Hamburger Metronome am Glockengießerwall, wird jetzt wegen Erfolglosigkeit abgewickelt. Die Belegschaft des deutschen Polygram-Imperiums, zu dem das traditionsreiche Label gehört, erhielt jetzt die Mitteilung, daß am 31. Dezember für Metronome Schluß ist.

„Alle drei Jahre ein Chartserfolg, das reicht nicht“, bilanzierte nüchtern Polygram-Präsident Wolf-Dieter Gramatke gegenüber der taz. Ausschlaggebend war wohl der katastrophale Mißerfolg deutscher Tanzgruppen, die dort unter Vertrag genommen wurden.

Man habe sich nun mehrere Jahre das Treiben bei Metronome angesehen, aber das Label haben „einfach nicht die kritische Masse erreicht, die eine eigene Record Company gerechtfertigt hätte“. Gerüchte, demzufolge die Londoner Mutterfirma Geld fürs Filmgeschäft bräuchte, widersprach Gramatke: „Das sind doch Peanuts, damit kann man doch gar nichts finanzieren.“

Diese Peanuts haben nun 20 Mitarbeitern die Arbeitsplätze gekostet. In andere Hausmarken wie Motor oder Polydor, die sich das Repertoire aufteilen sollen, werden sie aber nicht übernommen. Die wollen sich wohl nicht „den Tod ins Haus holen“, vermutet ein Mitarbeiter. tlb

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