piwik no script img

Yasar Kemal sucht Exil in Schweden

■ Der türkische Schriftsteller hat die ewigen Schikanen satt

Stockholm (taz) – Der türkische Schriftsteller Yasar Kemal (73) hat um vorübergehendes Exil in Schweden nachgesucht. Wie erst jetzt bekannt wurde, kam er am Samstag vergangener Woche nach Stockholm und beantragte eine Aufenthaltserlaubnis. Nach Aussage eines Freundes von Kemal, dem in Schweden lebenden kurdischen Journalisten Kurdo Baksi, habe sich Kemal zum Exil entschlossen, weil ihm in der Türkei ein normales Leben unmöglich gemacht worden sei: „Jedesmal, wenn er sich zur Kurdenfrage geäußert hat, gab es ein neues Gerichtsverfahren.“

Kemals Entschluß, nun zumindest die nächsten vier Monate in Schweden leben zu wollen, kam offenbar recht kurzfristig zustande. Als er mit seiner Frau, der belgischen Übersetzerin Mathilda Kemal, nach Stockholm kam, war nicht einmal Zeit geblieben, ihm eine Wohnung zu besorgen, so daß beide derzeit noch in einem Hotel wohnen. Kemal kennt Schweden. In den siebziger Jahren hatte er hier schon einmal für drei Jahre Exil gesucht. Ende Oktober war ihm der schwedische „Kenne- Fant“-Preis für seine Verdienste um die Verteidigung der Meinungsfreiheit verliehen worden.

Kemal will sein Exil in Schweden dazu benutzen, die Arbeit an seiner Romantrilogie „Bericht über eine Insel“ weiterzuführen. Reinhard Wolff

Portrait Seite 11

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen