piwik no script img

Mit Spaß und Musik gegen Häuserräumungen

■ BesetzerInnen veranstalten Aktionswoche. Heute Parade durch Friedrichshain

Mit Sketchen, Feuerspuckern und Musikbands wollen die Hausbesetzer heute abend durch Friedrichshain gegen die Räumungen von zehn Häusern allein in diesem Jahr protestieren. „Die Räumung in der Kreutziger Straße 21 hat gezeigt, daß selbst der legale Weg aus der Besetzung nicht erwünscht ist“, kritisierte gestern eine Veranstalterin der „Spaßparade“.

Die Bewohner des Hauses standen in Kaufverhandlungen mit den Eigentümern und wurden trotzdem Ende Oktober geräumt. Innensenator Jörg Schönbohm (CDU) hat weitere Räumungen angekündigt, sobald die rechtlichen Voraussetzungen gegeben seien. Schon für die bisherigen Räumungen gab es aber nur fadenscheinige Begründungen. Die Aktionen seien zwar nur eine „Flucht nach vorn“, meinte einer der Organisatoren der Spaßparade. Aber: „Was soll ich sonst noch machen?“

Eine weitere Demonstration am Samstag wird auch von Grünen und PDS unterstützt. „In Friedrichshain stehen schon jetzt über 6.000 Wohnungen leer“, kritisierte Barbara Oesterheld von den Bündnisgrünen. Die Räumungen würden noch mehr Obdachlosigkeit produzieren. „Die Hausbesetzer sind nur die ersten, die vertrieben werden“, meinte Freke Over (PDS). In Friedrichshain sei der Umwandlungsprozeß durch die große Zahl besetzter Häuser bisher noch moderat verlaufen. „Wenn heute das Nachbarhaus geräumt wird, sollte daher jeder froh sein, wenn er anschließend nur eine Mieterhöhung bekommt.“ ga

Spaßparade, heute 18 Uhr, Traveplatz; Demonstration, Samstag 14 Uhr, Rosa-Luxemburg-Platz

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen