piwik no script img

■ Kein Baustopp durch BundesrichterDer Thüringer Wald wird Verkehrsweg

Berlin (taz) – „Die Regierenden organisieren ihre Umweltverbrechen legal“ stand auf einem Plakat, das Demonstranten vorm Bundesverwaltungsgericht in Berlin aufgestellt hatten. Drinnen verkündete der 11. Senat, daß die Klage des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) gegen den Bau der ICE- und Autobahntrasse durch den Thüringer Wald abgewiesen wurde. Der Umweltverband, der ein Grundstück im Landschaftsschutzgebiet besitzt, hatte zum einen darauf hingewiesen, daß eine Studie im Auftrag des Verkehrsministers belegt, daß die zugrundeliegenden Verkehrsprognosen viel zu hoch angesetzt sind. „Über den Bedarf äußert sich der Bundesgesetzgeber im Schienenwegausbaugesetz“ – daran habe sich das Urteil auszurichten, beschied gestern der Vorsitzende Richter. Am meisten Kopfzerbrechen hatte ihm und seinen Kollegen die Frage gemacht, welchen Schutzstatus das Bettelmannsholz nach thüringischem Naturschutzgesetz hat und ob die Verwaltung hier den vorgeschriebenen Weg eingehalten hat. Doch letztendlich wiesen sie auch in diesem Punkt die Klage ab.

Unterdessen wurde gestern vor Ort unter massivem Polizeischutz weitergeholzt. Ein paar Dutzend verzweifelte Naturschützer demonstrierten dagegen. In der Nacht zuvor hatten Waldpiraten erneut einige Bäume besetzt. aje

Lesen gegen das Patriarchat

Auf taz.de finden Sie eine unabhängige, progressive Stimme – frei zugänglich, ermöglicht von unserer Community. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen