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Ringstorff gestärkt

■ SPD-Sonderparteitag schließt Zusammenarbeit mit der PDS nicht aus

Kühlungsborn (dpa) – Die SPD in Mecklenburg-Vorpommern ist wieder offen für eine Zusammenarbeit mit der PDS – aber erst nach der nächsten Landtagswahl 1998. Auf einem Sonderparteitag in Kühlungsborn beschlossen die Delegierten, ohne feste Koalitionsaussagen in den Wahlkampf zu gehen. Damit wurde der Kurs des Landesvorsitzenden Harald Ringstorff gestärkt.

Dieser äußerte scharfe Kritik am Koalitionspartner CDU: Sie schade den Interessen der Menschen im Lande. Allerdings halte die SPD bis zur Wahl an der Großen Koalition fest – „die Alternative ist so überzeugend auch nicht“. Die PDS sei eine zutiefst zerstrittene Partei. Man müsse daher 1998 mit dem Ziel antreten, stärkste Fraktion zu werden.

Zudem wurde beschlossen, den Spitzenkandidaten für die Landtagswahl in Urwahl zu bestimmen. Einziger Kandidat bisher: Harald Ringstorff. Bis zum 13. Dezember müssen sich seine Mitbewerber gemeldet haben. Im Gespräch sind der Schweriner Justizminister Rolf Eggert und der Bundestagsabgeordnete Hans-Joachim Hacker, die strikt gegen eine Zusammenarbeit mit der PDS sind. Sie meldeten sich jedoch nicht zu Wort.

Der Sonderparteitag war einberufen worden, um in der PDS- Frage eine „Standortbestimmung“ vorzunehmen. Im April mußte Ringstorff als Wirtschaftsminister zurücktreten, nachdem er mit dem Bruch der Großen Koalition gedroht und eine Zusammenarbeit mit der PDS ins Auge gefaßt hatte. Dies war auf Ablehnung der Bundes-SPD gestoßen und hatte auch innerhalb der Schweriner SPD- Fraktion keine Mehrheit gefunden.Kommentar Seite 10

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