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Bedrohte Kulturtechnik: Der Five o'clock tea

Die Londoner U-Bahn kam nur knapp an einem Streik vorbei: Die Gewerkschaft RMT hatte Kampfbereitschaft signalisiert, falls die 600 Mitarbeiter des Betriebsbahnhofs in Acton auf ihren gewohnten Cappuccino verzichten müßten. Die Verwaltung der ohnehin störanfälligen Bahn gab aber doch nach. Die Aufregung war entstanden, nachdem die Arbeiter 1993 ihre zwei Teepausen pro Tag gegen einen Automaten für heiße Getränke getauscht hatten. Danach fanden die Acton-Männer zunehmend Geschmack an Cappuccino – kaum aber noch an Tee! Das ging gut, bis die Revisoren kamen. Die stellten fest, daß Tee viel billiger war als der auf Milchbasis gebrühte Cappuccino – und drehten den Milchhahn zu. „Bei den Sitzungen in der Verwaltung wird ja wohl auch Kaffee und Tee angeboten, und unsere Arbeiter verdienen das auch“, kommentierte der Gewerkschaftssprecher den Rückzug der Sparkommission.Foto: H. Hartwig

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