: Polizeipaparazzi gegen Ehebrecher
Auf Beschluß des Mailänder Stadtrates sollen Kunden von Straßen-Prostituierten künftig von streifefahrenden Polizisten fotografiert und die Bilder unter Zuhilfenahme der ebenfalls aufgenommenen Autokennzeichen nach Hause geschickt werden. Mit dieser einzigartigen Petzaktion soll die Straßenprostitution eingedämmt werden. In Italien sind Bordelle seit 1958 verboten. Ehefrauen, Verlobte und Schwiegermütter, so hoffen die Stadtväter, werden dem Treiben der Männer schon ein Ende bereiten. „Wir machen uns vor ganz Italien lächerlich“, befürchtet ein Berater der ex-kommunistischen PDS, Gewerkschafter sprechen von mittelalterlichen Methoden. Und selbst in Polizeikreisen glaubt man, der Stadtrat müsse den Verstand verloren haben. Bürgermeister Marco Formentini hält das Ganze dagegen für „ein Trostpflaster. Die Gesetze schützen die Kriminellen und nicht die anständigen Leute.“Kamera: Detektei taz
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