piwik no script img

Singapurs Polizei sorgt für „ungestörtes Genießen“

■ Demonstrationen wurden für die Dauer der WTO-Tagung vorsorglich verboten

Mit Ausgaben von 12,8 Millionen US-Dollar trägt der Stadtstaat Singapur den größten Teil der Kosten für die fünftägige Ministerkonferenz. Die Regierung erhofft sich eine internationale Werbewirkung für den Wirtschaftsstandort und das touristische Ziel Singapur.

Auf den Ansturm von über viertausend Delegationsmitgliedern aus 150 Staaten, Tausenden von Journalisten und mindestens 300 Vertretern von Nichtregierungsorganisationen (NGO) sind vor allem die Sicherheitsbehörden der Stadt bestens vorbereitet. Über zweitausendfünfhundert Polizisten sollen rund um die Uhr für einen ungestörten Ablauf sorgen.

Demonstrationen von Nichtregierungsorganisationen und andere Formen öffentlicher Meinungskundgebungen wurden für die Dauer der Ministerkonferenz vorsorglich ganz verboten. NGO- VertreterInnen dürfen lediglich Pressekonferenzen abhalten. „Demonstrationen stören den Verkehr und die allgemeine Ordnung“, begründet Operationschef Benedikt Cheong diese Maßnahmen. „Die Konferenzteilnehmer sollen ihren Aufenthalt bei uns ungestört genießen.“

Dafür ist auch anderweitig gesorgt. Für den Transport der Delegationschefs durch Singapur wurden 200 neue Luxuslimousinen eines deutschen Autoherstellers bereitgestellt. Journalisten können sich an kostenlosen Buffets mit lokalen Köstlichkeiten und Spezialitäten von Brasilien bis Italien vollstopfen. Delegierte erhalten ein üppiges Souvenirpaket, und für ihr Begleitpersonal wurde ein umfangreiches „social program“ organisiert mit Besuchen attraktiver Touristenziele im Stadtstaat selbst und mit Ausflügen auf die benachbarten indonesischen Inseln Bintan und Batam.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen