: Zwei plus zwei ist drei
■ OECD-Studie: Deutsche Schüler im Rechnen nur Mittelmaß. Spitze: Korea
Paris/Bonn (dpa) – Deutsche Schüler können beim Rechnen international nicht mithalten. Nach dem neuesten Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) erreichten Jugendliche in der achten Klasse den 16. Platz unter 26 Ländern, knapp vor Neuseeland und deutlich hinter Rußland, Irland und Tschechien. Spitzenreiter sind die Jugendlichen aus Korea, mit einem deutlichen Wissensvorsprung. Die OECD stellte ihre neueste Bildungsanalyse gestern in Paris vor.
Trotz des schlechten deutschen Abschneidens: Mathematik und Naturwissenschaften nehmen im Stundenplan der bundesdeutschen Länder durchschnittlich mehr Raum ein als in anderen Nationen: Hier steht Deutschland mit 225 Stunden jährlich an sechster Stelle. Das sind erheblich mehr Stunden als in den Niederlanden (200), die im mathematischen Test Sechster wurden. Auch sind in Deutschland die Klassen im Durchschnitt kleiner als in den meisten anderen Ländern. Bei den Lese- und Schreibfähigkeiten schnitten die Deutschen besser ab. Hinter Schweden und den Niederlanden sind sie hierbei die Drittbesten. Getestet wurde, wie gut die 16- bis 65jährigen Fahrpläne, Lohnabrechnungen, Stadtpläne, Zeitungsartikel, Gedichte und Romane lesen und Bestellfomulare ausfüllen können. In allen untersuchten Ländern können mindestens ein Viertel der Erwachsenen so schlecht lesen und schreiben, daß sie wahrscheinlich Probleme im modernen Alltags- und Arbeitsleben haben, heißt es in der Studie. Bei den Bildungsausgaben nimmt Deutschland in der diesjährigen Studie einen mittleren Platz ein, nachdem die Rechenmethode geändert wurde. Erstmals wurden jetzt auch die Aufwendungen der Wirtschaft für die betriebliche Ausbildung berücksichtigt. Deutschland gibt danach 5,9 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt für Bildung aus. An der Spitze liegen Norwegen mit 7,6 Prozent (ausschließlich vom Staat), Kanada 7,4 und Finnland 7,3 Prozent. Dabei gibt Deutschland aus den öffentlichen Haushalten von Bund und Ländern weniger für Bildung aus als etwa Portugal, Italien, die Schweiz, Frankreich, die USA und Österreich.
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