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Der Vogel als Wachhund

■ Papageiendame öffnet auch Flaschen beim Müller in Lauenburg

Müllermeister und Gastwirt Rolf Weber aus Lauenburg an der Elbe hat einen Vogel, sogar einen ziemlich großen. Er heißt Nora, ist eine Papageiendame und unterhält mit ihren Kunststücken Müllers Gäste. Nora kann Schnapsflaschen öffnen oder krächzt als gefiederter „Wachhund“ bei Gefahr. Seit fast dreißig Jahren „sind wir unzertrennlich. Ich bin ihre Bezugsperson, mir vertraut sie“, erzählt der 71jährige Müller.

Heute befinden sich in der Mühle, die Weber schon vor Jahren aufgegeben hat, ein Museum und die Gaststätte. Am Eingang begrüßt der fast 70 Zentimeter große Ara die Gäste. „Hallo, Herr Weber, wie geht es dir?“, fragt die etwa 35 Jahre alte Pagageiendame höflich.

Am liebsten hockt Nora auf Webers Schulter. „Ich bin so etwas wie die Mutter für sie. Immer möchte Nora mit, wenn ich weggehe; beachte ich sie mal nicht, flattert sie aufgeregt hin und her“, erzählt er. Wenn Weber zum Einkaufen will, „hüpft sie einfach in das Auto, setzt sich auf die Lehne und freut sich tierisch“.

Kunststückchen zeigt Nora am liebsten vor großem Publikum. Bei „Kiele, kiele, lach doch mal!“ läßt sie sich liegend den Bauch kraulen. Wenn „Herrchen“ für die Gäste Bier zapft, sitzt sie auf seiner Schulter. Höhepunkt von Noras Show: Sie öffnet mit ihrem kräftigen Schnabel die Drehverschlüsse von 0,02-Liter-Schnapspullen. Geschickt hält der Ara ein Fläschchen mit einer Klaue, und ruckzuck ist es offen. Die Flasche reicht der Vogel an Weber weiter. „Nora will immer ein Schlückchen nehmen. Darf sie natürlich nicht.“ Denn Nora muß auch aufpassen. Als ein Dieb sich in die Räucherkammer zu den Schinken schleichen wollte, „hat Nora einen Riesenlärm veranstaltet. Dem Dieb biß sie sogar in den Finger. Der kam nie wieder...“ lno

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