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Operation mit ungewissem Ende

Hafenkrankenhaus: Der Aufsichtsrat tagte und tagte gestern in gespannter Atmosphäre über die Schließungspläne  ■ Von Julia Kossmann

Das Todesurteil ließ auf sich warten. Bis nach taz-Redaktionsschluß diskutierten gestern 18 Menschen über das Schicksal des Hafenkrankenhauses. Der Aufsichtsrat des Landesbetriebs Krankenhäuser (LBK) unter Vorsitz von Gesundheitssenatorin Helgrit Fischer-Menzel (SPD) hatte sich am Mittag im Haus 3 des Allgemeinen Krankenhauses (AK) Heidberg in Langenhorn versammelt, um über die angedrohte Schließung des Hafenkrankenhauses sowie weitere Kürzungen zu beraten.

Der LBK will in den nächsten beiden Jahren insgesamt 200 Millionen Mark einsparen. Dessen Pressesprecher Siegmar Eligehaus bemühte sich, den Ernst der Lage zu betonen: „Wenn wir nicht bald wirtschaftlich arbeiten, drohen 1997 weitere Kürzungen.“

Gut zwei Dutzend MitarbeiterInnen des Hafenkrankenhauses harrten stundenlang in Eiseskälte vor dem Haus aus. Mit Spontangedichten wie „Gebt uns unser Krankenhaus, sonst schalten wir die Heizung aus“ versuchten sich die DemonstrantInnen warm zu halten. Nur Gerüchte drangen durch die verschlossenen Türen des Konferenzsaales. Das Israelitische Krankenhaus in der Simon-von-Utrecht-Straße, so wurde gemunkelt, solle mit dem Rest des Hafenkrankenhauses eine gemeinsame Notfallambulanz auf dem Kiez aufmachen. Spekulationen, daß zwei der neun ArbeitgebervertreterInnen gemeinsam mit den Beschäftigten für den Erhalt der Klinik votieren wollten, hoben die Laune.

Vor allem, als sich kurz nach 18 und erneut um 19 Uhr die je neun VertreterInnen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu getrennten Beratungen zurückzogen. Wegen der ungewöhnlich langen Dauer der Sitzung in, so war zu hören, „gespannter Atmosphäre“ – ursprünglich war eine abschließende Pressekonferenz für spätestens 17 Uhr terminiert – gingen Beobachter davon aus, daß Gesundheitssenatorin Fischer-Menzel mit heftigem Widerstand gegen ihre Schließungspläne zu kämpfen hatte.

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