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Neubau

Architekt Piet Eckert über das taz Haus Ökologische Avantgarde

Architekt Piet Eckert über das „Superspezifische” am neuen taz Haus.

Piet Eckert, Gewinner des Architektur Wettbewerbs für den Neubau, stellt seine Arbeit vor. Bild: Wolfgang Borrs

Wettbewerbsieger Piet Eckert bekam Donnerstagnacht den Anruf von der Jury. Am Freitag kam er aus Zürich eingeflogen, um den Siegerentwurf für das neue taz-Haus bei einer Pressekonferenz vorzustellen. Eckert, 46, und sein Bruder Wim Eckert, 45, leiten gemeinsam E2A (E2 steht für die beiden Brüder, A für Architektur). Das renommierte Züricher Architekturbüro hat 38 Mitarbeiter; es entwarf auch das Berliner Haus der Heinrich-Böll-Stiftung, ein Vorreiter eines modernen Büro- und Konferenzgebäudes und zudem ökologische Avantgarde.

taz: Herr Eckert, was ist für Sie das Interessante daran, das neue taz Haus zu bauen?

Piet Eckert: Wir verstehen uns als Autoren-Architekten. Unser Kriterium ist das Besondere. Bei dem neuen taz Haus kommen zwei Besonderheiten zusammen: der Ort und die taz.

Das müssen Sie uns bitte erklären.

Der Ort ist gut und anspruchsvoll. Auf der einen Seite die Friedrichstraße, auf der anderen der Besselpark. Vor allem ist der Ort nicht etabliert, das heißt, man kann hier noch Stadt entwickeln. Das ist viel interessanter als an einem etablierten Ort. Da geht man hin und fügt sich ein. Hier kann man eine Stimme sein.

Was ist für Sie das Besondere der taz?

Dass die taz nicht nur ein Medienhaus bauen möchte. Die taz steht ja für mehr, und sie will an dem neuen Ort mehr sein. Gute Architektur ist genau so angelegt. Sie steht für mehr. Praktisch bedeutet das: Der Bau ist nicht von der Stange, sondern superspezifisch.

Wie drückt sich das in Ihrer Architektur aus?

Es geht nicht um falsche Etabliertheit, es geht um das Hierarchische und Offene. Das ermöglicht, dass man eben nicht in eine falsche Ordnung verfällt, sondern dass man auf Programme reagieren kann.

Das heißt: Das Haus kann sich auch den Unwägbarkeiten der digitalen Transformation anpassen?

Ja. Wir haben versucht, eine Struktur zu entwickeln, die im Innern eine extrem vielfältige Nutzung ermöglicht und möglichst wenig einschränkt. Das Haus sagt nicht, was es kann und was es nicht kann, es schafft Opportunitäten. Man kann dieses Haus besetzen.

Besetzen?

Das heißt: für sich geistig und inhaltlich besetzen.

Werden Sie oder Ihr Bruder Wim das Projekt persönlich betreuen?

So arbeiten wir nicht. Wir teilen die Aufträge nicht auf, wir bearbeiten sie zusammen, aber in unterschiedlichen Rollen. Der eine führt, der andere ist der Advocatus Diaboli.