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Globalisierung abgelehnt

■ Weder Bildungsmöglichkeiten noch Besuchsrechte für eine junge Philippina

Einen „kleinen Beitrag zur Globalisierung“ wollte er leisten und fühlt sich nun nahezu als Menschenschmuggler verunglimpft. „Jemanden hier einzuschleusen, könnte ich mir gar nicht leisten“, schimpft Rechtsanwalt Rolf Geffken. Das aber unterstellte ihm die Deutsche Botschaft in Manila, als er eine Frau von den Philippinen nach Deutschland einladen wollte. Ein Visum zur Einreise erhielt sie nicht, statt dessen einen Stempel im Paß: Abgelehnt.

Denn daß Philippinas kein bleibendes Interesse an Deutschland entwickeln könnten, wenn sie erst einmal als Touristinnen eingereist sind, findet das Außenamt „etwas blauäugig gedacht“. Eine „Rücckehrbereitschaft“ muß daher mit dem Visum-Antrag nachgewiesen werden. Schwierig für Janet J., denn ursprünglich hatte Anwalt Geffken mit der 26jährigen längerfristige Pläne: Er wollte die „wirtschaftliche und rechtliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den Philippinen fördern“, indem er Janet J. hier zur Rechtsanwaltsgehilfin ausbildet. Anschließend hätte sie in Manila die Korrespondenz mit deutschen Firmen und Mandanten betreuen sollen. Die Zusage der „German Philippian Law Assoziation“ auf eine spätere Einstellung hatte sie bereits in der Tasche. Auch die Hanseatische Rechtsanwaltskammer und die Handelskammer unterstützten das Projekt.

Das Arbeitsamt allerdings interessierte sich nicht für den Weltmarkt. Globalisierung hin, Wirtschaftsförderung her: Die Behörde lehnte die beantragte Arbeitserlaubnis ab, da auch bevorrechtigte inländische Jugendliche für eine solche Ausbildung vermittelt werden könnten. Daraufhin lud Geffken die Frau als Touristin für zwei Monate ein, Janet J. beantragte das Visum. Doch ihr Job auf den Philippinen war bereits gekündigt und die Gewißheit der Botschaft, daß Janet J. zurückkehren würde, dahin. Geffken hat nun weder eine Auszubildende noch eine Besucherin von den Philippinen. Nur die dicke Akte mit der umfangreichen Behördenkorrespondenz ist übriggeblieben von seinem Versuch, „einen kleinen Beitrag zur Globalisierung zu leisten“. Elke Spanner

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