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Boeings Logo im All?

■ Die US-Raumfahrtbehörde Nasa ist nicht froh über die Firmenkonzentration

Bei der US-Raumfahrtbehörde Nasa sind die Gefühle über die Fusion der Luft- und Raumfahrtgiganten McDonnell Douglas und Boeing eher gemischt. Einige Beobachter meinen, der Zusammenschluß sei ein Ausverkauf des Raumfahrtprogramms an Boeing. „Die haben eine Situation geschaffen, in der Boeing de facto das bemannte Raumfahrtprogramm ist“, urteilt John Pike, der Direktor für Raumfahrtpolitik beim Verband Amerikanischer Wissenschaftler in Washington. „Man könnte jetzt ebensogut das Emblem mit der US-Flagge von der Raumfähre entfernen und durch das Boeing- Firmenlogo ersetzen.“

Boeing hat jetzt im Raumfahrtsektor nur noch einen einzigen Konkurrenten um Nasa-Dollar: Lockheed Martin entwirft und baut derzeit das Nachfolgemodell der Raumfähre. Die US-Regierung könne sich schlicht nicht mehr den Luxus leisten, parallele Anstrengungen mehrerer Firmen zu finanzieren, begründet Alex Roland, ein früherer Nasa-Historiker, die Konzentration auf nur mehr zwei Firmen.

McDonnell Douglas hat sich schon in den frühesten Tagen der bemannten Raumfahrt einen Namen gemacht, als das Unternehmen die Mercury- und Gemini- Raumkapseln baute. Es waren auch McDonnell-Douglas-Delta- Raketen, mit deren Hilfe die Labor-Raketen, die nun zum Mars unterwegs sind, ins All gebracht wurden. Boeing ist verantwortlich für den Bau der Raumfähren und der Anlagen, mittels deren die Raumfähren an die russische Raumstation Mir andocken können. Der Konzern ist zudem aussichtsreichster Auftragnehmer für die geplante internationale Raumstation.

Die Konzentration des gesamten US-Raumfahrtprogramms auf zwei Firmen bedeutet den endgültigen Abschied vom Programm zu Zeiten der Apollo-Mondflüge; damals vergab die Nasa ihre Aufträge noch an ein Dutzend verschiedener Firmen, um so technologische Vielfalt zu fördern. wps

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