piwik no script img

Buhmänner preschen vor

■ AOK: Versorgung verbessern und sparen

Die AOK will nicht den Sündenbock für Bonner Reformen abgeben. Zwar hätten die Krankenkassen früher einige „überflüssige“ Leistungen gewährt, räumte Gert Nachtigall gestern in Hamburg ein, „sie deshalb als Buhmann der Nation hinzustellen“ geht dem Vize-Chef im Verwaltungsrat des AOK-Bundesverbandes aber zu weit. Der will jetzt zugleich Geld sparen und die Patientenversorgung verbessern.

Nachdem die Kassen die Budgets der Hamburger Kliniken gesenkt und so mittelbar zur Schließung des Hafenkrankenhauses beigetragen haben, soll jetzt mittels eines „patientenorientierten Gesundheitsmanagements“ kräftig gespart werden: Dazu trügen Projekte wie die AOK-geförderte häusliche Betreuung von krebskranken Kindern und die ambulante Behandlung von Schmerzpatienten bei, die sonst in eine Klinik müßten, so Karin Schwemin, Vorstandsvorsitzende der AOK in Hamburg. Als drittes Spar-Beispiel nannte sie die AOK-Ärzte-Hotline, über die binnen 24 Stunden nach einer ambulanten Behandlung eine häusliche Krankenpflege organisiert, eine Gehstütze besorgt oder ein Rehabilitationsantrag beschleunigt werden kann. Zudem können Ärzte bei Klinikeinweisungen einen Fragebogen der AOK ausfüllen, um ihren Patientinnen eine genauere Diagnose mitzugeben, was lästigen Doppeluntersuchungen abhilft. So sparte die AOK allein 1995 Jahr 30 Millionen Mark. Weitere 20 Millionen Mark pro Jahr sparte sie seit 1994 in der eigenen Verwaltung. lian

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen