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Weihnachtsmärchen-Funk

■ Qualitätsstreit um Medien-Aufsichtsgremien im Norden

Der NDR und die norddeutschen Landesmedienanstalten zanken sich über die Qualität der Aufsichtsgremien. Die Direktoren der vier Landesmedienanstalten wiesen gestern Äußerungen des NDR-Intendanten Jobst Plog als „Weihnachtsmärchen“ zurück, daß sich Privatsender keinem „dem unabhängigen NDR-Aufsichtsgremien vergleichbaren Sender-TÜV“ stellen müßten.

Die private AVE-Radiobetreiber-Gesellschaft (Hannover) hatte angeregt, eine zentrale norddeutsche Medienbehörde für private und öffentlich-rechtliche Hörfunk- und TV-Sender einzurichten. Plog meinte dagegen, daß die Landesmedienanstalten kaum mehr als Senderzulassungsstellen seien. Der NDR beaufsichtigt sich durch Verwaltungs- und Rundfunkrat. Die Direktoren wunderten sich, daß der NDR-Chef „an seine Rundfunkräte Apfel, Nuß und Mandelkern verteilt, den Aufsichtsgremien des privaten Rundfunks aber die Rute zeigt, die sie nicht verdienen“, wie sie nun gemeinsam mitteilten. Sie wachten „kompetent, kritisch und engagiert über die Einhaltung der Programmgrundsätze“. Private Sender müßten sich nicht selbst kontrollieren. lno

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