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■ StandbildSchweinserei

„Küsse niemals deinen Chef“, Di., 20.15, ZDF

Die neue deutsche Komödie ist weniger durch Werbeästhetik als vielmehr durch die günstigen Tarife der Telekom inspiriert. Gleich in der Eingangsszene der – räusper, räusper – „Verwechslungskomödie“ hupen die Handys in roten Schönheitsköfferchen, wozu ein Taxifahrer gierige Blicke auf dürre Damenbeine wirft. Das hat gute Gründe, denn der Taxifahrer hat es auch sonst mit der Ästhetik: Denn eigentlich ist er Grafiker und von der Optik her höchst kalifornisch ausgestattet. Auch die Regisseurin Heidi Kranz muß öfter in Amerika geweilt haben. Ihre Stadt ist ganz Wasser, Brücke, Skyline. Der Film ist – erheben Sie sich gefälligst – ein Musterbeispiel für die Umsetzung Foucaultscher Heterotopien, Orte außerhalb jeder Orte. So ist die Wohnung von Christopher die reine verschwenderische Kompensation.

Ralf Bauer gibt in dieser Perle schlechter Unterhaltung den arbeitslosen Grafiker, der zugleich ein junger Wilder ist und deswegen einen Palast bewohnt. Denn junge Wilde brauchen viel Auslauf und Kletterwände über dem Bett, worauf sie und ihre Geliebten nach dem Klettern plumpsen können. Esther Schweins mimt die schöne ehrgeizige Medienfrau, und ich bin jetzt sehr stolz auf mich, weil ich durch jahrelanges gründliches Studium der Vogue imstande war, alle Lieblingsmarken von Schweins korrekt zu benennen: Guerlain, Shalimar, Lala, Blabla. Esther Schweins trug ihre roten Ich- bin-so-sexy-Stöckelschuhe und ihre roten Ich-bin-so- schlank-Stretchhosen, als sie den Ich-bin-der-neue-Uwe- Ochsenknecht-Ralf bei einem besseren Herrenausstatter einkleidete. Warum sie das tat, soll Ihnen und mir piepegal sein. Hauptsache, sie hat bezahlt. Anke Westphal

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