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„Wochenpost“ macht dicht

■ Verleger beteiligt sich an der „Woche“

Hamburg/Berlin (AFP/taz) – Eben erst hatte Dietrich von Boetticher Gruner + Jahr die restlichen 25 Prozent der Wochenpost abgekauft, jetzt macht er den Laden dicht: Zum Jahresende wird die 1953 gegründete Berliner Wochenzeitung eingestellt. Von Boetticher begründete seine Entscheidung mit der anhaltend ungünstigen wirtschaftlichen Entwicklung der Wochenpost, die seit Jahren kaum über eine Auflage von 100.000 Exemplaren hinauskam.

Jetzt soll die traditionsreiche Wochenzeitung im Konkurrenzprodukt Die Woche aufgehen. Dafür übernimmt von Boetticher 46 Prozent an der Hamburger Wochenzeitung. Im Gegenzug wird der Burda-Verlag seine 25-Prozent-Beteiligung abgeben und Woche-Verleger Thomas Ganske (Jahreszeiten-Verlag) seine 75 auf 54 Prozent reduzieren.

Die angestrebte Fusion wird die arbeitslosen Mitarbeiter der Wochenpost kaum trösten, denn übernommen wird wahrscheinlich nur der Abonnentenstamm. Nach Angaben von Woche-Chefredakteur Manfred Bissinger soll mit der Ausgabe 2/97 erstmals ein eigener Teil mit speziell ostdeutschen Themen (unter dem alten Namen Wochenpost) in der Woche erscheinen. Zwar wurde schon seit Jahren über eine Einstellung der Wochenpost spekuliert, die meisten Redakteure dürfte das plötzliche Ende dennoch überrascht haben. So waren denn auch in beiden Verlagshäusern keine Informationen über die berufliche Zukunft der Wochenpost-Mitarbeiter zu erhalten.

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