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Gegen Weihnachtsmief

■ Protest gegen Kieler Brandanschlag

Dreißig DemonstrantInnen haben gestern in Kreuzberg dagegen protestiert, daß die deutsche Öffentlichkeit von dem ausländerfeindlichen Brandanschlag in Kiel am 23. Dezember kaum Notiz genommen habe. Bei dem Feuer in einem überwiegend von AusländerInnen bewohnten Haus wurden 13 Menschen zum Teil schwer verletzt. Drei Jugendliche wurden unter dem Verdacht der Brandstiftung festgenommen.

„Ich will diesen rassistischen Alltag nicht hinnehmen“, sagte Mitorganisatorin Susanne, 29. Sie hält es für „schlimm“, daß die Deutschen nach einem solchen Verbrechen einfach zur weihnachtlichen Tagesordnung übergingen. Eine Sprecherin der MigrantInnengruppe „KöXüZ“ („Wurzellos“) gab sich kämpferisch: „Wir werden nicht resignieren, sondern weiter an der Zersetzung völkischen Deutschtums mitwirken“, erklärte sie. Die Protestaktion sei nicht nur gegen Neonazis gerichtet, sondern auch gegen die „Leute in den Wohnstuben mit den Weihnachtskerzen“, denen solche Anschläge egal seien. Die DemonstrantInnen zogen vom Kottbusser Tor zum Görlitzer Bahnhof. Sie trugen ein Plakat: „Mölln, Solingen, Kiel: Die Täter sind überall“. Christoph Schäfer

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