: Kein Tauwetter in Sicht
■ Frost, Schnee und Eis fordern weitere Tote. Schiffsverkehr nahezu lahmgelegt
Berlin (AP/dpa) – Der ungewöhnlich kalte Winter wird immer mörderischer: Inzwischen sind in Europa mehr als achtzig Menschen erfroren. In Deutschland wurden die tiefen Temperaturen für drei Obdachlose zur Todesfalle: In Brandenburg erfror ein Obdachloser in einem leerstehenden Gebäude. Ein 53jähriger betrunkener Mann erfror am Stadtrand von Cottbus. Auch aus Sachsen wurde ein Todesopfer gemeldet: Am Wochenende wurde in einem Abrißhaus in Leipzig ein 54jähriger Mann tot aufgefunden – vermutlich ist er ebenfalls erfroren.
Dreihundert Menschen, die in einem Kaukasus-Tunnel durch eine Lawine eingeschlossen waren, konnten geborgen werden. In Moskau mußten 245 Menschen mit Erfrierungen in Krankenhäusern behandelt werden, zehn Menschen fielen der Kälte zum Opfer.
In Deutschland verwandelten am Montag starke Schneefälle und der anhaltende Dauerfrost die Straßen in gefährliche Rutschbahnen. Es kam aber zu keinen schweren Unfällen. Die Lufthansa mußte vierzig Flüge streichen. Schnee und Eis auch auf den Schienen: Mehrere Züge der Deutschen Bahn erreichten ihre Ziele nur mit Verspätungen.
Die anhaltende Kälte bringt vor allem die Schiffahrt zum Erliegen. Auf den großen Flüssen und Kanälen schwimmt nichts mehr außer Eis. Nord- und Ostsee beginnen zuzufrieren. Für die Schiffer bedeutet jeder Tag, den sie wegen des Eises im Hafen bleiben müssen, 1.500 Mark minus. Damit drohe einigen das Aus, so Axel Mauersberger vom Bundesverband der deutschen Binnenschiffahrt.
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