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TV mit Bodenhaftung

■ Mehr Gebühren, mehr Programm: ZDF will 1997 die meisten Filme drehen

Hamburg (dpa/taz) – Das ZDF wird 1997 unter den deutschen TV- Veranstaltern die meisten Fernsehfilme drehen. Laut Fernsehspielchef Hans Janke, beabsichtigt das ZDF, bis zum Jahresende knapp 100 TV-Filme mit 90 Minuten Länge produzieren zu lassen. Stabilisierend habe bei dem 200 Millionen Mark teuren Produktionsvolumen die Gebührenerhöhung für das öffentlich-rechtliche Fernsehen ausgewirkt. „Man darf aber nicht vergessen, daß auf der anderen Seite der Preisauftrieb für TV-Produktionen weiter anhält und den Vorteil einer Gebührenanhebung wieder ausgleicht“, sagt Janke.

Das ZDF, das künftig seinen Montagabendfilm immer um 20.15 Uhr statt wie bisher um 19.25 Uhr bringt, will die Trends im Fernsehen selbst setzen. „Wir wollen Geschichten erzählen, die das Lebensgefühl widerspiegeln“, sagt Janke. „Die Storys müssen Bodenhaftung haben und dürfen nicht vom Reißbrett kommen.“ Actionbetonte Thriller seien für die Sendeplätze Fernsehspiel beim ZDF nicht vorgesehen.

Mit Kinoproduktionen will sich das ZDF trotz des Erfolges des Filmes „Stadtgespräch“ (mit Katja Riemann), der rund 18 Millionen Mark an den Kassen einspielte, zurückhalten. Janke warnte davor, für das TV produzierte Filme voreilig in die Lichtspielhäuser zu bringen. „Wenn der Erfolg ausbleibt, wirkt sich das auch negativ auf die Fernsehausstrahlung aus“, so Janke. „Außerdem sind Kinofilme oft veraltet, wenn sie ins Fernsehen gelangen.“ Erfolgsproduzent und Autor Dieter Wedel („Der Schattenmann“) wird laut Janke voraussichtlich erst 1998 wieder fürs ZDF drehen.

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