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Blaulicht im Wohngebiet?

■ Gesundheitsausschuß beriet über geplante Notfallambulanz im ehemaligen Israelitischen Krankenhaus und Hamburgs Hospize

Über den Standort der neuen Notfallambulanz auf St.Pauli soll noch im Januar eine Einigung erzielt werden, ließ sich Peter Lippert bei der Sitzung des Gesundheitsausschusses am Donnerstag entlocken. Wo genau der „Ersatz“ für das Hafenkrankenhaus angesiedelt werden soll, wollte der Staatsrat aus der Gesundheitsbehörde indes nicht preisgeben.

Im Gespräch zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung als zukünftigem Betreiber und der Behörde sind das ehemalige Israelitische Krankenhaus und mindestens ein weiteres Gebäude. Da das restaurierte Krankenhaus mitten in einem Wohngebiet liegt und auch nachts von Notarztwagen angesteuert werden soll, gilt dieser Standort als wenig wahrscheinlich.

Für die Notfallversorgung müßte die Ambulanz auch Betten für die Intensivtherapie vorhalten. Unklar ist, wie die neue Einrichtung wirtschaftlich rentabel arbeiten soll. Die bestehende kassenärztliche Ambulanz an der Stresemannstraße, die nur nachts und am Wochenende geöffnet hat, ist von jeher ein Minusgeschäft. Die geplante Anlaufstelle für Notfälle soll rund um die Uhr betrieben werden und wird wegen der drohenden Konkurrenz die zornigen ÄrztInnen der Umgebung auf den Plan rufen.

Auch vor der Eröffnung der beiden Hospize für Aidskranke und TumorpatientInnen sind noch Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Zur Verbesserung der Versorgung von Schwerstpflegebedürftigen und Sterbenden in Hamburg hat sich die „Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz“ gegründet. Darin sind neun Institutionen wie „Hamburg Leuchtfeuer“ oder die Beratungsstelle „Charon“ vertreten, die sich um Todkranke und deren Angehörige kümmern.

Die Arbeitsgemeinschaft will sich für eine Regelfinanzierung der Hospize einsetzen. Wegen der unklaren Rechtslage steht die finanzielle Grundlage für Hospize in diesem Jahr auf tönernen Füßen. Strittig ist insbesondere, in welcher Höhe die Kassen künftig die Arbeit mit Schwerstkranken bezuschussen werden. „Die Leistungen für die häusliche Krankenpflege wurden mit der Einführung der Pflegeversicherung erheblich reduziert“, sagt Karin Helmer von der „Hamburger Gesundheitshilfe“.

Das „Leuchtfeuer“-Hospiz für Aidskranke soll dennoch Ende des Jahres im Israelitischen Krankenhaus seine Pforten öffnen. Das zweite Hamburger Hospiz befindet sich noch in der Planungsphase. Die neueste Idee ist, die Einrichtung für KrebspatientInnen, die nur noch kurze Zeit zu leben haben, in unmittelbarer Nähe des Michaelis-Krankenhauses in Eimsbüttel anzusiedeln. Lisa Schönemann

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